Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nimmt die extrem scharfen "Hot Chips" aus den Regalen der Läden.
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"Hot Chips" mit gefährlichen Folgen: Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck

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Medienbericht: Bayern verbietet Verkauf von "Hot Chips"

Unter Jugendlichen gilt das Essen der extrem scharfen "Hot Chips" als Mutprobe. Einige mussten deshalb bereits im Krankenhaus behandelt werden. Nun reagiert das bayerische Gesundheitsamt und nimmt alle Chargen aus den Regalen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nimmt nach Informationen der "Augsburger Allgemeinen" die extrem scharfen "Hot Chips" aus den Regalen der Läden. Das Amt reagiert damit auf gefährliche Zwischenfälle in der Vergangenheit.

Extrem hoher Gehalt des Chilibestandteils Capsaicin

Es sei aufgrund der bisherigen Untersuchungsbefunde davon auszugehen, dass keine Charge als sicher eingestuft werden könne, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Anfrage der Zeitung mit.

Das LGL hatte bereits vergangene Woche nach Untersuchungen festgestellt, dass das in den Chips enthaltene Capsaicin, das aus der Chilischote stammt, die Magenschleimhaut beschädigen und zu Erbrechen, Atemnot und Kreislaufkollaps führen kann. Erhebliche Gesundheitsgefahren seien auch durch das Einatmen des Capsaicin-Staubes möglich. Der Capsaicin-Gehalt einzelner Produktchargen sei dazu sehr unterschiedlich. Verbraucher könnten nicht erkennen, ob ein besonders hochkonzentriertes Produkt vorliegt, so das Gesundheitsamt.

Produkte werden aus Regalen genommen

Die für den Vollzug zuständigen Kreisverwaltungsbehörden "wurden bereits darüber informiert und gebeten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und das Produkt chargenunabhängig aus dem Verkehr zu nehmen", zitiert die Zeitung einen LGL-Sprecher. Auch in Baden-Württemberg dürfen die "Hot Chips" nicht mehr verkauft werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte bereits im September vor dem Verzehr der Chips gewarnt. Die Folgen könnten lebensbedrohlich sein. Besonders Kinder reagierten empfindlich. Anfang November riefen dann zwei Importfirmen mit Sitz in Frankfurt und Gießen das Produkt zurück.

Zwei Mädchen nach "Hot Chip Challenge" im Krankenhaus

In der in sozialen Medien kursierenden "Hot Chip Challenge" fordern sich Teilnehmer heraus, besonders scharfe Maistortilla-Chips zu essen, die stark mit Carolina Reaper gewürzt sind, der angeblich schärfsten Chilisorte der Welt. Im Internet gibt es zahlreiche Videos von Menschen, die an der Mutprobe teilnehmen. Darunter sind viele Kinder und Jugendliche.

Mitte Oktober hatten zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen bei der "Hot Chip Challenge" mitgemacht und mussten anschließend im Krankenhaus behandelt werden. Nach Polizeiangaben litten sie unter akuten Atemproblemen und Magenbeschwerden.

Mit Informationen der dpa.

Im Video: Hot Chip Challenge (aus Sendung "quer")

Ein Jugendlicher hält einen Tortilla-Chip mit Handschuh in die Luft
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Ein Jugendlicher hält einen Tortilla-Chip mit Handschuh in die Luft

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