Das Kinderhaus AtemReich ist eines von vielen Projekten, das der Bayerische Rundfunk zusammen mit der Hilfsaktion Sternstunden unterstützt. Das hat seit 2015 schon fast Tradition. Genauso wie der Morgenkreis, mit dem die beatmeten Kinder in der Einrichtung in den Tag starten.
18 Kinder sitzen zusammen, die alle eines gemeinsam haben: Sie können nicht selbstständig atmen. Manche Kinder tragen eine Sauerstoffbrille unter der Nase, andere haben einen Beatmungsschlauch am Hals. Die Diagnosen der Kinder sind unterschiedlich: Schäden an der Lunge, seltene Krankheiten oder Stoffwechselprobleme. Auch der Grad der Beeinträchtigung ist verschieden. Ein Teil der Kinder ist kognitiv normal entwickelt, andere sind mehrfach behindert.
Langzeitaufenthalt auf Intensivstationen
Bevor die Kinder im AtemReich ankamen, wurden sie auf Intensivstationen von Kinderkliniken betreut. Oftmals war die Akutbehandlung bei den Kindern schon abgeschlossen, jedoch nach Hause konnten die Ärzte sie nicht schicken, da sie weiterhin medizinisch betreut werden mussten.
Diese medizinische Betreuung erhalten die Kinder im AtemReich. Aber darüber hinaus gibt es noch weitere Unterstützung. Denn die Einrichtung legt Wert auf eine interdisziplinäre Begleitung der Kinder. Diese beinhaltet unter anderem die pflegerische Betreuung, eine pädagogische Förderung der Kinder, Schulunterricht, Physiotherapie und logopädische Behandlungen.
Ein Zuhause für Kinder, die nicht eigenständig atmen können
Das AtemReich setzt sich dafür ein, den Kindern einen möglichst normalen Alltag fernab der Intensivstationen zu ermöglichen. "Wir versuchen alles, dass die Kinder möglichst frei leben können", sagt Felicitas Hanne, die das Kinderhaus 2005 gegründet hat und bis heute leitet. Nach der langen Zeit im Krankenhaus sollen sich die Kinder im AtemReich wie zu Hause fühlen können, sagt sie. Das soll unter anderem durch eigene Zimmer, gemütliche Gemeinschafträume und den großzügigen Garten gelingen. Auch die Familien dürfen jederzeit ins Kinderhaus kommen.
Eine gute Betreuung lohnt sich
Cornelia Weigel ist eine der vielen Familienmitglieder, die regelmäßig im AtemReich ein- und ausgehen. Ihr Sohn Janis ist 15 Monate alt und wohnt im AtemReich. Weigel hatte während ihrer Schwangerschaft einen Blasensprung und Janis musste in der 24. Schwangerschaftswoche per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt werden. Sieben Monate verbrachte Janis im Krankenhaus, bevor er im Februar 2022 ins AtemReich einzog. "Ich bin natürlich unglaublich dankbar, dass es so eine Einrichtung wie das AtemReich gibt", sagt Weigel. Ihr Sohn werde 24 Stunden am Tag medizinisch betreut, außerdem wisse sie die Herzlichkeit der Mitarbeitenden total zu schätzen.
Und die gute Betreuung scheint sich auszuzahlen: Janis entwickelt sich gut. Er benötigt schon jetzt immer weniger zusätzlichen Sauerstoff. Wenn alles gut läuft, darf er das AtemReich im nächsten Frühjahr verlassen.
Sternstunden und BR unterstützen seit 2005
Im Jahr 2022 erhielt das Kinderhaus Atemreich 22.750 Euro von der Hilfsaktion Sternstunden. Damit konnte die Einrichtung die Überwachungsmonitore für die beatmeten Kinder aufrüsten. Insgesamt hat Sternstunden e.V. über zwei Millionen Euro an die Einrichtung gespendet. Auch in diesem Jahr könnte die Initiative gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk wieder einen Beitrag zum Erhalt und Erfolg des Kinderhauses leisten.
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