Bayerische und ukrainische Nachwuchsprofis trainieren jetzt gemeinsam Taekwondo in Dachau.
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Bayerische und ukrainische Nachwuchsprofis trainieren jetzt gemeinsam Taekwondo in Dachau.

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Sport verbindet: Ukrainisches Taekwondo-Team flieht nach Dachau

Sport verbindet: Ukrainisches Taekwondo-Team flieht nach Dachau

Viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind mittlerweile in Bayern angekommen und versuchen an ihr altes Leben anzuknüpfen. Auch im Sport. Ein Teil des Taekwondo Nationalteams der Ukraine konnte nach Dachau flüchten und trainiert dort für die WM.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Das Taekwondo-Training beim TSV 1865 ist voll im Gange. Mit den Füßen kicken die Taekwondo-Schüler mit Wucht gegen ein Schaumstoffkissen. Neben den deutschen Sportlern, trainieren hier seit Mitte März auch immer mehr ukrainische Nachwuchs-Profis, die nach Dachau geflüchtet sind. Wer hier aus welchem Land kommt, spielt keine Rolle - die Bewegungen sind für alle gleich.

Profisportlerin Ela Aydin aus Dachau erzählt, dass das internationale Training sehr gut klappt. Sie sei froh, dass ihr Verein den Geflüchteten in dieser schwierigen Situation helfen kann. Sport verbindet, sagt sie. Ela Aydin hofft, dass das Training ihren ukrainischen Kollegen immerhin ein Stück Alltag zurück gibt. Zwei Stunden, in denen sie vielleicht mal abschalten und an etwas anderes denken können.

Trainerkollegen und Freunde

Dass die ukrainischen Sportler gerade hier in Dachau untergekommen sind, hat der ukrainische Nationaltrainer Valerii Bruns organisiert. Der 52-Jährige ist mit dem Trainer des TSV 1865, Demirhan Aydin, seit Jahren befreundet. Beide waren mit ihren Teams auf einem Taekwondo-Turnier in Albanien, als der Krieg in der Ukraine ausbrach.

Die Ukrainer hatten keine Chance mehr, zurück in ihr Land zu kommen - der Dachauer Trainer hat seinem Freund deshalb angeboten, bei ihm daheim unterzukommen. Samt Frau und Katze flüchteten sie nach Dachau und organisierten, dass nach und nach immer mehr Sportler seines Nationalkaders mit ihren Familien ebenfalls nach Dachau kommen können. Mittlerweile hat der Verein "1865 Dachau" 20 ukrainische Familien aufgenommen.

Training in der Ukraine unmöglich

Die Athleten kommen aus der ganzen Ukraine, so der ukrainische Nationaltrainer Valerii Bruns. An Training ist dort aber nicht zu denken. In Mariupol und Charkiw ist alles zerstört . Es sei nicht möglich zurückzugehen und dort zu trainieren. Häuser und auch Sporthallen sind zerstört. Eine Extremsituation. Er vermisse sein Zuhause, seine Familie, seine Freunde.

Trotzdem sei er froh, dass er hier arbeiten könne, dass er weiter Taekwondo Trainer sein könne und vor allem, dass die Nachwuchssportler, die er trainiere, weiter ihrer Leidenschaft nachgehen könnten. Dass diese Kinder und Jugendlichen weiterhin eine Zukunft und große Ziele haben dürften.

Mission: Für Ukraine gewinnen

Er sagt: "Meine Mission ist es jetzt, diese Kinder zu unterstützen. Ich helfe, Ihnen ihre Karriere weiterzuverfolgen." Gemeinsam wollen sie bei internationalen Wettkämpfen antreten und für die Ukraine kämpfen - sie wollen ihre Flagge zeigen und für ihr Heimatland gewinnen. In nächster Zeit stehen einige Termine bevor, z.B. die Taekwondo-Weltmeisterschaft für U15 und U 18.

Die Taekwondo -bteilung in Dachau hat versucht, alles so gut es geht für die Geflüchteten zu organisieren. Unterkünfte, Sportkleidung, Fahrräder. Jeden Tag wird jetzt gemeinsam trainiert. Die Eltern können dabei ins Gespräch kommen und Kontakte knüpfen. Der Deutsche und der ukrainische Trainer wechseln sich ab. Beide sind sich einig: Für den Sport brauchen sie keine bestimmte Sprache.

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