Jahrelang ist niemandem aufgefallen, dass die Verwaltungsmitarbeiterin der Spielbank Bad Steben Geld für sich abgezweigt hat. Die Mitarbeiterin sei inzwischen fristlos entlassen worden, teilte die Spielbank auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks mit.
Kein Einfluss auf Spielbetrieb
Direktor Udo Braunersreuther betont, dass die Veruntreuung nichts mit dem Spielbetrieb zu tun habe. "Deshalb sind auch die Abgaben, die wir als Spielbank an die Marktgemeinde Bad Steben und an den Freistaat Bayern leisten, nicht betroffen", so Braunersreuther.
Veruntreuung seit 2009
Die Mitarbeiterin soll bereits seit 2009 Geld im Dienst veruntreut haben. Aufgeflogen sei sie aber erst durch interne Überprüfungen bei der Spielbank im November 2017, teilte die Staatsanwaltschaft heute auf Anfrage des BR mit. Bei den Ermittlungen waren auch die Spielbank und die Privaträume der Tatverdächtigen durchsucht worden.
Taten bis 2012 bereits verjährt
Zusammen mit einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft will die Spielbank nun klären, wie die Betrügereien über Jahre hinweg trotz verschiedener Kontrollen unentdeckt blieben. Die Taten bis 2012 sind inzwischen schon verjährt, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof. Strafrelevant sind deshalb statt der veruntreuten rund 700.000 Euro nur rund 230.000 Euro.
Stichwort: Spielbank Bad Steben
Die Spielbank Bad Steben zählt zu den kleinsten der neun staatlichen Spielbanken im Freistaat Bayern. Hier arbeiten insgesamt 45 Menschen.