Auf diesem Acker in Taufkirchen soll bald die Teststrecke für die neuartige Gondelbahn entstehen.
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Auf diesem Acker in Taufkirchen soll bald die Teststrecke für die neuartige Gondelbahn entstehen.

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Spatenstich für Gondelbahn-Teststrecke in Taufkirchen

In einer Gondelbahn fünf Meter über dem Verkehr hinweggleiten. Was sich vor ein paar Jahren nach einem Science-Fiction-Film angehört hat, wird in Taufkirchen nun Realität. Bald beginnen die Bauarbeiten für die Teststrecke der Ottobahn.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Gerade ist es noch ein unscheinbarer Acker neben der A8. Im Laufe des Jahres aber soll auf diesem Feld in Taufkirchen die Teststrecke für eine neuartige Gondelbahn, genannt Ottobahn, entstehen. Auf etwa einem Kilometer sollen Interessierte dann eine Probefahrt mit den Gondeln machen können.

Zum Spatenstich war die Euphorie deshalb groß. Das Taufkirchner Landratsamt erteilte die finale Baugenehmigung vor gut einem Monat, in den nächsten Wochen sollen bereits die Bagger anrücken. Ende des Jahres will die Ottobahn bereits erste Testfahrten machen.

Mit der Ottobahn nach München

Die Bahn ähnelt äußerlich einer Seilbahn, wird aber auf Schienen und voll autonom betrieben. Geplant ist, dass mit der Bahn beispielsweise Straßen überbaut werden. Fahrgäste können die Gondeln per App herbeirufen.

Wenn es nach dem Geschäftsführer der Ottobahn, Marc Schindler, geht, wollen sie diese Hochbahn direkt Richtung München weiterbauen. Im Gespräch sei unter anderem eine Verbindung zum Karl-Preis-Platz. “Das ist unser Anspruch, wir wollen kommerzielle Strecken bauen, am liebsten in München”, so Schindler gegenüber dem BR. Langfristig sei ihr Ziel, die Ottobahn auch in andere Städte zu bringen. Interesse bestehe aktuell nicht nur in Deutschland - sondern auch weltweit.

Weltweites Interesse

Für die ersten Probefahrten in Taufkirchen gab es schon vergangenes Jahr großes Interesse und einige Anfragen - auch internationale, z.B. von einem Bauentwickler aus dem Vereinigten Königreich oder aus dem Nahen Osten. Seit einigen Monaten knüpfe das Unternehmen außerdem Kontakt nach Nordafrika, so Marc Schindler.

Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander zeigt sich begeistert, dass so ein innovatives Projekt gerade in seiner Gemeinde im Münchner Süden realisiert werden kann. Die frühere bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hat sich bereits in der Vergangenheit für die neuartige Gondelbahn in München ausgesprochen und das Projekt aktiv vorangetrieben. Auch ihr Nachfolger Christian Bernreiter (CSU) will das Vorhaben weiter unterstützen. Aktuell wird der Bau der Teststrecke zu 100 Prozent aus privaten Mitteln finanziert.

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