Bayerns Skigebiete rüsten sich für den Saisonstart. Wenn die Temperaturen ausreichend niedrig sind, werden auch am Sudelfeld und am Spitzingsee die Schneekanonen angeworfen, um die nötige Unterlage für den Skibetrieb zu schaffen. Perfekte Pistenbedingungen - dank Kunstschnee. Was für die einen zum Ski-Spaß selbstverständlich dazugehört, ist den anderen ein Dorn im Auge. Denn die Schneekanonen verbrauchen nicht nur viel Wasser, sondern auch sehr viel Energie. Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz, fordert deshalb: "Gerade in diesem Winter ist es verschwenderisch und unmoralisch, wenn auf Kunstschnee gesetzt wird."
Ohne Kunstschnee kein Wintersport in Bayern
Doch das sehen viele in den bayerischen Wintersportregionen anders. Skilehrer, Gastwirte und Hoteliers freuen sich nach zwei harten Corona-Wintern auf gute Geschäfte. Und die gibt's eben nur, wenn Schneekanonen für ausreichend Kunstschnee sorgen.
Außerdem sei es fürs Klima doch viel schädlicher, wenn die bayerischen Skifahrer alle bis nach Österreich und wieder zurück fahren würden. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger positioniert sich klar gegen ein Verbot von Schneekanonen: "Wir müssen solch ideologisch motivierten Ideen frühzeitig genug den Stecker ziehen."
- Zum Artikel: "Bedeutung und Zukunft der bayerischen Skigebiete"
Ist Skifahren "Volkssport" oder Luxus?
Auch die Betriebskosten für Lifte und Seilbahnen steigen stark an. Skifahren wird auch deshalb heuer deutlich teurer. So kostet zum Beispiel die Tageskarte am Sudelfeld jetzt 48 statt wie bisher 42 Euro – eine Steigerung um 14 Prozent. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger können sich die Pistengaudi einfach nicht mehr leisten. Wird der einstige Volkssport zum Luxus?
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Können wir in Zeiten der Energie- und Klimakrise überhaupt noch guten Gewissens Skifahren? Wie kann in den Skigebieten Energie gespart werden? Hat der Skisport überhaupt noch eine Zukunft in Bayern? Soll der Staat den Wintersport noch weiter fördern – oder müsste nicht ein Umdenken einsetzen?
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