Karsten Riedel und sein Sohn Ben, sechs Jahre, halten eine  Pappkiste mit 10 Schokoosterhasen  in den Händen.
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Karsten Riedel und sein Sohn Ben, sechs Jahre, halten eine Pappkiste mit 10 Schokoosterhasen in den Händen.

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Schokohasenliebe im Lockdown

Welcher Schokohase ist der Beste? Das wollte der sechsjährige Ben wissen. Deshalb standen bei drei Ebersberger Familien zehn Hasen auf dem Tisch. Seit dem zweiten Lockdown treffen sie sich jede Woche zu einem privaten Tasting – online natürlich.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Begonnen hatte alles im Dezember: Da stellten Sabine und Martin Butz Käseplatten vor die Türen ihrer Freunde und verabredeten sich online mit den Familien Riedel und Vollherbst für den Abend. Die Idee der privaten Verkostung in Corona-Zeiten war geboren. Seitdem treffen sie sich jeden Samstag. Was sie dabei verkosten, bestimmen sie abwechselnd. Rotwein, Portwein, Rum und Whiskey, stilles Wasser, Chips und Honig. Die Ideen gehen den Familien, die dann am Abend zu viert oder fünft mit allen Kindern, vom Kindergartenkind bis zu Studierenden, vor dem Rechner sitzen, nicht aus. Ein Augenöffner war für Martin Butz und Sohn Max das Olivenöltasting. Dass Olivenöl so unterschiedlich schmecken kann, hatte vorher keiner gemerkt. Sohn Max träufelt sich seitdem Olivenöl aufs Brot.

Lernen, Lachen und Genießen

Sabine Butz freut sich darüber, dass es beim Probieren auch so viel zu Lernen gibt: ‘‘Zum Beispiel wusste ich vorher nichts über Portwein. Außerdem gilt: Nach dem Tasting ist vor dem Tasting. Jede Familie gibt sich unglaublich Mühe, etwas Besonderes zu kredenzen."

"‘Meine Frau und ich kommen aus der ehemaligen DDR und wir haben ein Ost-Tasting vorbereitet," schwärmt Karsten Riedel. "Das war ein Geschmack von Kindheit und hat auch viel Verbindung gebracht. Wir machen weiter, die Ideen gehen nicht aus und wir wollen das Beste aus der Situation machen." Damit die minderjährigen Kinder mitmachen, gibt es auch ab und zu Süßigkeiten. Sogar sogenannte Dagashi, also Süßigkeiten und Snacks aus Japan, kamen auf den Tisch. Ein Highlight sei auch die Blindverkostung von No-name-Produkten versus Markenartikeln gewesen. Und einmal selbstgemachte Leckereien gegen gekaufte. Da hat sich das Hausgemachte durchgesetzt. Dafür hatte der 15-Jährige Ludwig Vollherbst auch Petersilien-Pesto selbst gemacht. Kochen ohne Rezept ist nämlich seine Leidenschaft.

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Die Tastings der letzten Wochen: Selbstgemachtes, Rum, Rotwein und japanische Snacks

Osterhasen nach allen Regeln der Kunst 'zerlegt'

Klar, dass der sechsjährige Ben auch irgendwann wissen wollte, welcher Osterhase am Besten schmeckt. Zehn Hasen wurden deshalb ins Rennen geschickt und nach allen Regeln der Kunst 'zerlegt'. Gastgeberin Anja Riedel schickte alle Teilnehmer des Osterhasen-Tastings zur Halbzeit, also nach fünf Hasen, zudem ins Quizrennen. So erfuhren die Gäste nebenbei, dass der Brauch fürs Eierfärben daher rührt, dass im Mittelalter Eier gefärbt wurden, um gekochte von rohen Eiern zu unterscheiden.

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Die Familien Butz, Riedel und Vollherbst ( von l.o. nach r.u.) beim Online-Hasen-Tasing

Hasentasting: And the winner is…

‘‘Also bei uns sieht es ein wenig aus wie auf einem Schoko-Schlachtfeld“, freute sich danach Sabine Butz. Zwei Stunden hatten die Teilnehmenden seriös jeden Hasen beurteilt: Aussehen, Geruch, Geschmack, Schmelzwert, Knackigkeit und Süße. Abgestimmt wurde am Ende online, diesmal war das Resultat fast einstimmig. Gewonnen hat am Ende ein Markenhase. Und Corona war für den Abend kein Thema. Die drei Familien werden mit ihren individuellen Tastings auch nach dem Lockdown weitermachen, dann aber wieder gemeinsam an einem Tisch.

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