Der Tatort liegt in einer Fußgängerpassage an der Schanzlbrücke. Das ist am Rande einer viel-befahrenen Straße - mitten in der Passauer Innenstadt.
Rund 20 Menschen haben zugesehen
An der tödlichen Auseinandersetzung der zwei Jugendlichen hätten sich weitere Leute beteiligt. Rund 20 Personen waren bei der Schlägerei anwesend. Eine Passantin rief die Polizei. Als die Beamten eintrafen, verschwanden die Beteiligten. Mit einem größeren Aufgebot an Landes- und Bundespolizisten seien die sechs Verdächtigen gefasst worden, darunter auch der Kontrahent des Todesopfers.
Bei den Festgenommenen handle es sich um Teenager und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Bei fünf von ihnen werde geprüft, ob sie in Untersuchungshaft müssen. Das Opfer stammt aus dem Landkreis Passau, bei den Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche, polnische und tunesische Staatsangehörige.
Ausmaß der Gewalt: gegen den Trend
Erschüttert äußerte sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu dem Vorfall in Passau: Seines Wissens nach handele es sich mutmaßlich um Auseinandersetzungen von zwei verschiedenen Jugendgruppen, die schon länger im Clinch miteinander gelegen hätten, sagte er "Antenne Bayern". Er sprach von einer "besonders brutalen Schlägerei".
Solch ein Vorfall sei ein absoluter Ausnahmefall, sagte der Kriminologe Christian Pfeiffer der Deutschen Presse-Agentur. Bei jungen Leuten, die in Deutschland auch schon 2014 gewohnt haben, sei die Jugendgewalt insgesamt um etwa die Hälfte zurückgegangen in den vergangenen zehn Jahren. "Und bei den Tötungsdelikten speziell fängt es schon früher an." Von 2000 bis 2016 sei die Zahl der Fälle deutlich um mehr als ein Drittel gesunken.
Auch an den Schulen gebe es in den vergangenen 20 Jahren einen Rückgang der bei Schlägereien schwer verletzten Schüler um fast zwei Drittel. "Also von daher ist diese Geschichte ganz gegen den Trend", sagte der ehemalige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. "Das, was sich da ereignet hat, ist traurig und fürchterlich für die Betroffenen. Aber es ist nicht die Bestätigung für die wachsende Gewalt Jugendlicher."