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Soja-Schrot

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Nach Warnung für Sojaschrot - Verbraucher sollen vorsichtig sein

Alarm in einem Straubinger Werk für Futtermittel: In mehreren Proben von Sojaschrot fanden sich Salmonellen. Der Hersteller ADM warnte alle Händler und Landwirte. Das Landesamt für Gesundheit mahnt Verbraucher zur Vorsicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Fleisch und alle Lebensmittel tierischen Ursprungs sollten "vor dem Verzehr gut durchgegart werden." Mit dieser dürren Aufforderung an alle Verbraucher reagiert das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf Salmonellenfunde in Futtermitteln, die gestern bekannt geworden sind. Unter Voraussetzung einer hygienisch einwandfreien Schlachtung, so erklärte die Behörde auf Anfrage des BR in einer schriftlichen Erklärung, sei das Muskelfleisch der Tiere in der Regel nicht betroffen. Ob Tiere, die möglicherweise mit Salmonellen belastete Futtermittel fressen, krank werden können, blieb offen. 

Landwirte sollen sich an Veterinäramt wenden

Gestern hatte der Futtermittelhersteller ADM (Archer Daniels Midland Company) mitgeteilt, dass aus seinem Werk in Straubing möglicherweise mit Salmonellen belastetes Sojaschrot ausgeliefert worden sei. Das Schrot wurde zwischen dem 13. November und 15. Dezember zur Weiterverarbeitung an Hersteller von Mischfuttermitteln, Händler und Landwirte verkauft. Um welche Mengen es sich dabei handelt, dazu wollte das Unternehmen keine Angaben machen. Alle Abnehmer werden von ADM aus "Gründen der Vorsichtigkeit", wie es in einer Pressemitteilung heißt, aufgefordert, Ware aus diesem Zeitraum zu sperren. Das heißt: diese Chargen nicht weiter zu verarbeiten, zu vertreiben oder zu verfüttern. Landwirte, die entsprechende Ware erhalten oder bereits verfüttert haben, müssten sich mit ihrem zuständigen Veterinäramt in Verbindung setzen. 

Erste Hinweise im November

Bei der Ware handelt es sich um Schrot aus gentechnikfreien Sojabohnen, die in Bayern, Österreich, Ungarn und anderen Ländern des Donauraums angebaut worden seien. Seit vergangener Woche ist die Produktion im Straubinger ADM-Werk gestoppt, die letzte Auslieferung von möglicherweise belasteter Ware erfolgte am 15.Dezember. Unabhängig von akuten Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier ist es nach den rechtlichen Vorschriften verboten, mit Salmonellen belastete Futtermittel in den Verkehr zu bringen beziehungsweise zu verfüttern. Erste Hinweise auf Salmonellen in Sojaschrot lieferten bereits im November Untersuchungen des Schweizer Zolls und Eigenkontrollen von Futtermittelfirmen in Baden-Württemberg.

Salmonellen in Probe nachgewiesen

Die Bayerische Futtermittelüberwachung wurde nach eigenen Angaben in den ersten Dezemberwochen informiert. Die Spur führte schließlich zum ADM-Werk in Straubing. Das erklärte auf Anfrage des BR Katharina Robitsch, die Leiterin des Sachgebiets Futtermittelüberwachung in Bayern bei der Regierung von Oberbayern. Von den Behörden im Straubinger Werk gezogene Proben hätten schließlich vor wenigen Tagen den Verdacht erhärtet. Am 18. Dezember wurden in einer amtlich gezogenen Probe Salmonellen nachgewiesen. Eine weitere Probe, die gegenwärtig noch beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht wird, stehe ebenfalls in Verdacht, Salmonellen zu enthalten.

Ursachen noch unklar

Derzeit wird versucht, die Ursachen der Verunreinigung zu klären. Wie die Salmonellen in das Sojaschrot gelangt sind, darüber konnte zum jetzigen Zeitpunkt weder die Regierung von Oberbayern noch der Sprecher des ADM-Werks in Straubing Auskunft geben. Man sei über Weihnachten bemüht, die verdächtige Ware möglichst umfassend zurückzuholen. Ein Teil sei bereits zurückgenommen. Außerdem habe man alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Produktionsanlagen in Straubing zu reinigen.