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Ruhiger Sommersaisonstart im Bayerischen Wald

Campingplätze sind gut gebucht, aber im Vergleich zum Tourismus-Boom der vergangenen Jahre ist die Buchungslage in Hotels und Pensionen im Bayerischen Wald dieses Jahr noch relativ entspannt. Kommt nach dem Heimaturlaub-Trend jetzt das große Fernweh?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Volle Zimmer, überfüllte Freizeiteinrichtungen – das war typisch für die Sommermonate in den Coronajahren 2020 bis 2022. Denn viele trauten sich noch nicht in ein Flugzeug und ins Ausland. Jetzt aber ist der Trend zum Inlandsurlaub vorbei, zum Beispiel im Bayerischen Wald.

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Sommersaison startet heuer ruhig

Am 22. Juni haben die ersten Sommerferien in Deutschland begonnen, im viertgrößten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Doch davon ist zum Beispiel in den bekannten Urlaubsorten im Bayerischen Wald noch nicht viel zu spüren. Die Quartiere sind alles andere als ausgebucht. Man hat noch die freie Auswahl.

Man bekommt in vielen Wellnesshotels im Juni und Juli noch ein Zimmer, ebenso in Ferienwohnungen und sogar auf vielen Campingplätzen. Gerade die waren in den Corona-Sommern heiß begehrt und oft hoffnungslos ausgebucht, jetzt nicht mehr, zum Beispiel im neuen "Camping-Resort" in Bodenmais: "Dort sind zwar die De-Luxe-Plätze im Juli und August schon relativ voll. Aber bei den Standard-Stellplätzen ist bisher erst rund die Hälfte gebucht", sagt Marco Felgenhauer, Tourismuschef von Bodenmais.

Nachholeffekte für Auslandsurlaub

Für Ausflügler und Urlauber hat das Ganze einen weiteren positiven Effekt: Beliebte Freizeitziele, zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald, sind nicht so überfüllt wie früher. Negativmeldungen und gesperrte Besucherparkplätze wie in den Corona-Sommern wird es da wohl heuer nicht geben.

Statt innerhalb von Deutschland zu verreisen, setzen sich viele heuer wieder in ein Flugzeug, um Urlaub im Ausland zu machen. Die Beschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, sind vorbei. Man traut sich wieder und möchte auch endlich wieder weiter weg Ferien machen: "Insgesamt spüren wir in diesem Jahr einen Nachholeffekt für Auslandsurlaube, die während der Coronazeit nicht möglich waren", heißt es vom Tourismusverband Ostbayern.

Urlaubsverzicht wegen Inflation

Gleichzeitig verzichten viele heuer ganz auf Urlaub. Gründe sind die Inflation mit den gestiegenen Kosten für den Alltag und die allgemeine Unsicherheit. Viele fürchten, dass die Nebenkostenabrechnung für Strom und Energie die Urlaubskasse auffrisst. Welche Bevölkerungsschicht heuer verzichtet, ist in manchen Hotels direkt an den Zimmerbuchungen ablesbar: gebucht werden die sehr teuren und die sehr günstigen Zimmer, aber weniger die mittlere Preiskategorie.

Gebucht wird außerdem noch viel kurzfristiger als früher. Manche entscheiden erst wenige Tage vorher, ob sie sich einen Urlaub doch noch leisten. Außerdem steigt die Nachfrage nach Kurzurlaub. Manche versuchen zu sparen, indem sie statt einer Woche nur drei oder fünf Tage verreisen, stellt der Tourismusverband Ostbayern fest.

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Viel unberührte Natur gibt es im Bayerischen Wald

Ab Ende Juli wird es wohl doch voll

Die vergleichsweise ruhige Lage wird sich aber wohl ab Ende Juli und auch den ganzen August hindurch ändern. Vom 31. Juli bis 1. September überschneiden sich Baden-Württemberg, Hessen und Bayern bei den Ferien. Da die Bayern viel im eigenen Bundesland Urlaub machen, wird das in beliebten Urlaubsregionen spürbar sein.

Im August sind zum Beispiel die spezialisierten Angebote für Familienurlaub bis auf Restplätze ausgebucht, heißt es vom Tourismusverband Ostbayern, auch die seit Jahren besonders beliebten "Urlaub auf dem Bauernhof"-Quartiere. Gut gebucht seien auch attraktive Ferienwohnungen. Als Alternativen für einen Familienurlaub nennt der Tourismusverband die Jugendherbergen im Bayerischen Wald. Eine Woche im Familienzimmer für vier Personen mit Frühstück ist dort laut Verband für rund 1.000 Euro zu bekommen. Gleichzeitig sei aber Urlaub im Luxus-Chalet, also im "Hochpreissegment", stark nachgefragt. Da wird also nicht gespart.

Sparmöglichkeiten mit Aktiv-Card oder GUTI-Ticket

Als Sparmöglichkeit wird die Aktiv-Card Bayerischer Wald empfohlen, mit der Urlaubsgäste kostenlos über 130 Freizeitangebote nutzen können, ebenso das GUTI für kostenloses Bus- und Bahnfahren im ganzen Bayerischen Wald. Die Aktiv-Card wird von immer mehr Gastgebern in der Region angeboten. Das GUTI ist in knapp 40 Gemeinden im Bayerischen Wald inklusive, wenn man dort als zahlender Gast übernachtet.

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