Sieben aus der Ukraine geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten jetzt mit Unterstützung der VolkswagenStiftung am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg. Im Rahmen eines einjährigen Forschungsstipendiums werden sie die Regensburger Osteuropaexperten bei ihrer Arbeit unterstützen.
Kriegsverbrechen seit 2014 im Fokus
Drei Forscherinnen aus der Ukraine - zwei Völkerrechtlerinnen und eine Politikwissenschaftlerin - werden Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in ihrem Heimatland seit 2014 untersuchen.
Außerdem erarbeiten die drei Akademikerinnen aus Kiew, Charkiw und Odessa Möglichkeiten für eine Übergangsjustiz, für Konfliktregulierung und -beilegung in der Zukunft.
Weitere Gruppe erforscht den Staat Ukraine
Drei weitere Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler - alle Historiker - werden sich in einer zweiten Arbeitsgruppe mit der ukrainischen Staatlichkeit im 20. Jahrhundert auseinandersetzen sowie mit dem Einfluss Deutschlands und Russlands darauf.
Erhaltung der ukrainischen Identität
Instituts-Direktor Prof. Ulf Brunnbauer erklärte, "damit kann dem russischen Versuch, die ukrainische Kultur und Identität zu zerstören, etwas entgegengesetzt werden". Die internationale Wissenschaftsgemeinschaft werde von der Arbeit der ukrainischen Forscherinnen und Forscher stark profitieren.
Wissenschaftler fliehen vor Krieg und Verfolgung
Das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg arbeite seit Jahrzehnten eng mit Partnern in der Ukraine zusammen, so Brunnbauer. Es sei daher eine Selbstverständlichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in dieser Situation zu Hilfe zu kommen.
Sie fliehen laut dem Institutsdirektor nicht nur vor dem Krieg. Im Falle einer russischen Besatzung drohe ihnen auch Verfolgung, weil russische Truppen gezielt gegen ukrainische Intellektuelle vorgingen.
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