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Vaterunser im Gotteslob

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Regensburger Bischöfe gegen Vaterunser-Neuübersetzung

Eine Neuübersetzung einer Passage des Vaterunser-Gebets ins Deutsche sorgt derzeit für Diskussionen. Der katholische Bischof aus Regensburg sowie der evangelische Regionalbischof haben sich gegen eine neue Variante ausgesprochen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

"Lass uns nicht in Versuchung geraten" - diese Neuübersetzung einer Passage im Vaterunser-Gebet stößt inner- und außerhalb der katholischen Kirche auf Kritik.

Unter anderem hat sich der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer dagegen ausgesprochen. Voderholzer warnt in einer bereits vorab gehaltenen Fastenpredigt:

"Wenn wir anfangen würden, Jesus zu verbessern, […] dann bekommen wir bald eine ganz neue Bibel nach unseren menschlichen Vorstellungen." Rudolf Voderholzer

"Da kann auch der Papst nichts ändern"

Auch der evangelische Regionalbischof Hans-Martin Weiss hält nichts von einer neuen Übersetzung. "Die Übersetzung ist eindeutig. Daran kann auch der Papst nichts ändern", sagt Weiß im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Man könne nicht einfach die Passage ändern, nur weil es dem Menschen so passe. Weiß verweist in diesem Zusammenhang auf eine andere Passage in der Bibel. "Wie kann Gott ein Opfer fordern von Abraham, der seinen Sohn Isaak auf dem Berg Moria hinauftragen soll, um ihn dann als Opfer darzubringen. Die Geschichte steht in der Bibel, die können wir nicht rausreißen", sagt Weiss. Für den Regionalbischof hat Gott auch eine "schwarze Seite", mit der sich der Gläubige auseinandersetzen muss.

Papst stößt auf Kritik

In der katholischen Kirche wird über die Vaterunser-Übersetzung diskutiert. Für Papst Franziskus rückt die Passage "und führe uns nicht in Versuchung" Gott in ein schlechtes Licht. In Frankreich wird die Passage mit "Lass uns nicht in Versuchung geraten" übersetzt. Laut Papst Franziskus stellt diese Übersetzung des Vaterunsers Gott fürsorglicher dar. Mit dieser Auslegung stößt der Heilige Vater jedoch auf Kritik.