Dass der Antrag im Stadtplanungsausschuss besprochen wird, ist eine Routine-Angelegenheit, sagt Stadt-Sprecherin Juliane von Roenne-Styra. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde der Bauantrag genehmigt. Inklusive des 21 Meter hohen Minaretts. Das sei allerdings nur als symbolischer Bau angedeutet, so von Roenne-Styra: "Dort wird kein Muezzin sitzen und zum Gebet rufen."
Alte Räume wurden verkauft und finanzieren Neubau
Das bestätigt auch Ercüment Baysal. Er ist der ehemalige Vorsitzende der Regensburger Gemeinde der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" - kurz DitiB, die die Moschee als neues Kulturzentrum bereits seit zehn Jahren plant. Zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro soll der Bau kosten. Finanziert wird er aus eigenen Mitteln, vor allem durch Spenden der Gemeindemitglieder, aber auch durch den Verkauf der alten Gebetsräume in der Lindnergasse in der Regensburger Altstadt. Die wurden an die katholische Kirche verkauft. "Von Gotteshaus zu Gotteshaus", sagt Baysal.
Zu wenig Platz
Nötig geworden ist die neue Moschee, weil es in Regensburg immer mehr Muslime gibt, die Gebetsräume brauchen. Laut Stadt leben hier gut 1.500 türkische Staatsbürger. Baysal schätzt, dass es drei- bis viertausend Muslime in Regensburg gibt. Für sie ist das ehemalige Zentrum in der Altstadt zu klein geworden. Auf dem Grundstück im Stadtosten wird die neue Moschee laut Entwurf auf etwa 600 Quadratmeter gebaut. Auch Parkplätze wird es dort geben.
Keine Politik in der Moschee
Der türkische Moscheeverein DITIB ist immer wieder in der Kritik: DITIB-Imame sollen als Spitzel für die türkische Regierung arbeiten. Den Vorwurf, dass durch die neue Moschee das Regime des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan Einfluss auf Deutschland ausüben wolle, weist Baysal aber von sich. "Politik interessiert uns überhaupt nicht und wir achten auch darauf, dass die Politik nicht ins Gotteshaus hineinkommt", sagt Baysal. So werde die Gemeinde in der neuen Moschee ein Auge auf Fremde haben.
Generell sei die Gemeinde für eine offene Informationspolitik. Jedes Jahr veranstaltet sie einen Tag der offenen Tür und lädt auch immer wieder Schulklassen in das Gebetshaus ein. Das wird auch im Neubau so weitergehen, beteuert Baysal. "Jeder kann zu uns reinkommen und sich informieren."