Radler auf der Strecke beim Donautal Radelspaß von Donautal Aktiv.
Bildrechte: Donautal Aktiv

Seit 20 Jahren setzt sich Donautal aktiv für die Region ein, zum Beispiel dafür Tourismus und Naturschutz in Einklang zu bringen.

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Radeln, wandern und essen in der Region: Donautal Aktiv wird 20

Die Region "Schwäbisches Donautal" voranbringen: Das ist das Ziel von Donautal Aktiv. Der Regionalentwicklungsverein feiert am Wochenende sein 20-jähriges Bestehen. In den zwei Jahrzehnten hat er schon viel geschafft.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Plan: Eine richtig große Radveranstaltung in der Region auf die Beine stellen. Anfangs, vor knapp 20 Jahren, wurde das ein wenig belächelt, erinnert sich der Geschäftsführer von Donautal Aktiv, Lothar Kempfle. Er und sein Team hatten es sich zum Ziel gesetzt, aus den beiden Landkreisen Dillingen und Günzburg eine weithin bekannte und beliebte Radregion zu machen. Der "Donautal Radelspaß", eine Radveranstaltung für jung und alt, Familien, Senioren, - einfach, für jeden, sollte dazu beitragen. Und das hat funktioniert.

Aus ganz Deutschland und angrenzenden Ländern kommen inzwischen Radler zu dem Event. Tausende radeln an einem Sonntag im September jedes Jahr auf für den Verkehr gesperrten Strecken durch die Landkreise Günzburg und Dillingen. Heuer hat der "Donautal Radelspaß" bereits zum 16. Mal stattgefunden, und zwar rund um Wertingen. Ein Rahmenprogramm auf einer Bühne beim Start- und Zielort ergänzt das Angebot, inzwischen wird dort schon am Samstag bei der "Warm-Up-Party" gefeiert.

Donautal Radelspaß: "Größte Radveranstaltung Süddeutschlands"

"Der Radelspaß ist zur größten und beliebtesten Freizeitradveranstaltung Süddeutschlands geworden", sagt Lothar Kempfle stolz, und Angelika Tittl, die jahrelang federführend die Organisation rund um das riesen Event übernommen hat, nickt. Was ihr immer ganz wichtig war und ist: die Gemeinden an der Strecke und die Vereine mit einzubeziehen. Sie bieten für die Radler Aktionen zum Zuschauen oder Mitmachen an sowie regionale kulinarische Köstlichkeiten.

Regionale Produkte im Fokus

Produkte, hergestellt aus regionalen Zutaten, davon gibt es immer mehr. Viele Erzeuger erkennen den Mehrwert, die Nachfrage ist da. Allerdings wissen viele gar nicht, was es alles gibt in der Region. Um die Vielfalt regionaler Produkte bekannter zu machen, läuft derzeit eine große Marketingaktion. "Iss doch naheliegend" lautet der Slogan, zahlreiche regionale Produzenten präsentieren sich und ihre Produkte. Von Eiern über Mehl, Nudeln und Gemüse bis hin zu Nussmus, Aufstrichen, Fleisch, Wurst, Käse oder auch Marmeladen und Schnaps: Die Region hat unheimlich viel zu bieten. Das bekannter zu machen, das ist das Ziel von Donautal Aktiv.

Ziel: Tourismus und Naturschutz im Einklang

Zum Beispiel über den DonAuwaldweg, einen ausgezeichneten Premiumwanderweg, entlang der Donau, durch die Auwälder. Bei solchen Projekten stimme sich das Team "Tourismus und Naherholung" immer eng mit dem Team "Natur und Landschaft" ab, so Kempfle. Während andere Landkreise einen extra Landschaftsschutzverein haben, daneben Organisationen, die sich um die Vermarktung und den Tourismus kümmern, ist das bei Donautal Aktiv unter einem Dach vereint. Der Verein ähnle von der Struktur her eher einer Agentur oder Organisation, als einem Verein, so Kempfle: Finanziert werden die Projekte nur zu einem sehr geringen Teil durch Mitgliedsbeiträge. Projektbezogene Förderungen und staatliche Zuschüsse machen den Großteil der Einnahmen aus. Man müsse sich hierfür immer wieder neu bewerben, die nötigen Kriterien erfüllen, um dem Zuschlag zu erhalten.

Naturschutzprojekte zum Schutz seltener Tierarten

Ein solches Projekt, gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds, sind die Schutzmaßnahmen zum Erhalt der seltenen Bachmuschel. Auch in diesem Sommer mussten wegen der Trockenheit die Bäche, in denen das Tier noch vorkommt, bewässert werden, sonst würde die Muschel dort sterben, sagt Susanne Kling von Donautal Aktiv. Die Wiedervernässung vom Dattenhauser Moors und der Schutz der Wiesenbrüter zählen ebenfalls zu den Naturschutzmaßnahmen, die der Verein umsetzt.

Donautal Aktiv setzt Fokus auf die Wünsche der Jugend

In Zukunft wolle man bei den Projekten noch mehr die Wünsche der jungen Leute berücksichtigen, sagt Kempfle. Deshalb habe man bereits eine Befragung unter Jugendlichen durchgeführt. Wie kann man das Leben auf dem Land, im Dorf, auch für junge Leute attraktiver machen? Wie verhindern, dass die Ortskerne aussterben? Damit beschäftigt sich Donautal Aktiv bereits, weitere Projekte sollen folgen. Pläne haben Lothar Kempfle und sein Team viele - nicht nur für die nächsten 20 Jahre.

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