Der Angeklagte im Hirblinger Doppelmordprozess zwischen seinen Verteidigern vor dem Landgericht Augsburg

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Prozess zum Doppelmord von Hirblingen droht zu platzen

Im Verfahren gegen den mutmaßlichen Doppelmörder von Hirblingen sollte es heute weiter um Details gehen. Doch die Verteidigung hat einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin gestellt. Der Prozess könnte damit platzen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Laut Verhandlungsplan war vorgesehen, dass die Beamten der Spurensicherung zu den Durchsuchungen im Haus der Opfer und des Tatverdächtigen aussagen sollten. Doch der Verteidiger, der Augsburger Rechtsanwalt Walter Rubach, hat auf Anfrage des BR bestätigt, heute einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin zu stellen. Über diesen wird zu Beginn der heutigen Verhandlung entschieden. Sollte diesem Antrag stattgegeben werden, dann müsste der Prozess vermutlich neu aufgerollt werden.

Vorwurf: Mord aus Habgier

Der 31-Jährige Angeklagte soll im vergangenen Dezember zwei Nachbarinnen, die als Paar zusammen lebten, brutal erstochen und dann am Ortsrand von Hirblingen, einem Ortsteil der Stadt Gersthofen, vergraben haben. Anschließend soll er mit den EC-Karten von einem der Opfer Geld abgehoben haben. Die Staatsanwaltschaft wird dem Maschinenführer daher Mord aus Habgier vor.

Prozess beruht bislang auf Indizien

Der Angeklagte schweigt seit seiner Festnahme. Die Ermittler haben jedoch an beiden Opfern DNS-Spuren des Mannes entdeckt; in seinem Wagen wurde zudem eine Quittung für einen Spaten gefunden, mit dem wohl das Erdloch für die Leichen gegraben wurde. Die beiden 49 und 50 Jahre alten Opfer hatten seit Jahren in der direkten Nachbarschaft des Mannes gelebt. 15 Verhandlungstage waren ursprünglich für den Prozess angesetzt, ein Urteil sollte Anfang Dezember gesprochen werden.