Rat der Religionen

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Nürnberger Rat der Religionen appelliert an Politik

Der Nürnberger Rat der Religionen hat an die Politik appelliert, im Wahlkampf nicht mit Ängsten Stimmung zu machen. Besser sei es, sich den Ängsten zu stellen und miteinander zu reden, sagte der Vorsitzende, Jürgen Körnlein. Von Ulrike Lefherz

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein Klima der Angst gefährde das friedliche Zusammenleben in der Stadt. Durch Parolen, die vor einer "Islamisierung" der Gesellschaft warnen, fühlen sich seit Generationen in Nürnberg lebende Muslime ausgegrenzt, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme.

"Es kann nicht sein, dass Teile einer Gesellschaft in eine Ecke gestellt werden." Yavuz Kizmaz, Vertreter der Muslime im Rat der Religionen

"Gemeinsam gegen die Angst"

Der Rat könne nicht die Probleme der Weltpolitik lösen, auch nicht die der Türkei, sagte der Ditib-Vertreter. "Wir sind alle Nürnberger und möchten uns hier wohlfühlen", so Kizmaz. Der Rat der Religionen hat sich erstmals mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gewandt. In dem Papier "Gemeinsam gegen die Angst" stellt der Rat der Religionen die Gemeinsamkeiten von Christen, Juden, Muslimen, Buddhisten und Anhängern der Bahai Religion heraus. Alle teilen den Grundsatz, "was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut ihnen ebenso."

Gemeinsam in der Öffentlichkeit

Der Nürnberger Rat der Religionen wurde vor einem Jahr gegründet. Mit dem Rat wollen die verschiedenen Religionen in der Stadt gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten. Dem Rat gehören Vertreter von sieben Religionen an. Diese vertreten dabei ausdrücklich nicht einen religiösen Verband, sondern die Religion als solche. Die Satzung wurde in einem anderthalb Jahre dauernden Prozess mit regelmäßigen Treffen erarbeitet.