Der frühere Nürnberger Stadtrechtsdirektor Hartmut Frommer (SPD) ist am vergangenen Freitag im Alter von 81 Jahren gestorben. Der promovierte Jurist machte sich vor allem einen Namen, weil er den europaweiten Herkunftsschutz der Nürnberger Rostbratwurst entscheidend durchgesetzt hat. Außerdem sei er einer der juristischen Gründungsväter der Metropolregion Nürnberg gewesen, erklärte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU).
Frommer kümmerte sich um originale Bratwürste
Frommer ist es zu verdanken, dass die Nürnberger Rostbratwurst nur im Stadtgebiet von Nürnberg nach dem vom Stadtrat beschlossenen Rezept hergestellt werden darf. Das besagt der europäische Herkunftsschutz, den die Spezialität im Jahr 2003 erhielt. Frommer hatte das Verfahren dafür auf den Weg gebracht. In der Folge kümmerte er sich im Schutzverband Nürnberger Bratwürste darum, dass keine gefälschten Waren auf den Markt gebracht wurden. Außerdem beschäftigte er sich mit der Geschichte der kleinen Würste, die sieben bis neun Zentimeter lang und maximal 25 Gramm schwer sein dürfen. Dazu veranstaltete er immer wieder Bratwurst-Rundgänge durch die Nürnberger Altstadt.
Engagement für atomwaffenfreie Zone
Doch Frommers Wirken drehte sich nicht allein um die Wurst. Als oberster Jurist im Rathaus stritt er unter anderem für das Recht der Stadt, sich als atomwaffenfreie Zone zu erklären. Mit der Polizei gründete er einen bundesweit beachteten Sicherheitspakt und ging gegen Billig-Sauf-Partys in Diskotheken vor. Im Nürnberger Henkerhaus hat er in seinem Ruhestand am Aufbau einer rechtsgeschichtlichen Ausstellung gearbeitet.
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