Bei MAN Truck & Bus in Nürnberg wird seit 6 Uhr gestreikt. Um 6.30 Uhr sprach IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler zu den Beschäftigten im Ausstand. Der Rückhalt innerhalb der Belegschaft sei auch in Nürnberg "gigantisch", so Wechsler. Nach Aussagen der IG Metall sei in den letzten Tagen in vielen Betrieben über die Streikmaßnahmen abgestimmt worden. Auch hier sei die Zustimmung sehr groß gewesen. Nicht nur Mitglieder der Gewerkschaft würden sich in Nürnbeg an den Streiks beteiligen, so der Bezirksleiter weiter, sondern auch Unorganisierte, also keine Gewerkschaftsmitglieder.
"Wir forden sechs Prozent mehr Entgelt. Wir glauben, dass das aufgrund der wirtschaftlich, ökonomischen Situation geboten ist. Außerdem wollen wir einen Rechtsanspruch auf verkürzte Vollzeit für eine befristete Zeit. Wir hätten uns gerne letztes Wochenende geeinigt. Wir haben viele Modelle vorgeschlagen, wie man beispielsweise das Thema verkürzte Arbeit mit Entgelt-Zuschuss auch lösen kann. In sofern waren die Arbeitgeber nicht bereit, sich mit uns auf einen Kompromiss zuzubewegen. Und dann bleibt einem nur noch eines, entsprechend Druck zu machen, um die Forderungen durchzusetzen." Jürgen Wechsler, IG-Metall-Bezirksleiter
Arbeitgeber überlegen, Gericht anzurufen
Die Arbeitgeber wollen derweil heute entscheiden, ob sie gegen die 24-Stunden-Warnstreiks gerichtlich vorgehen. Sie kritisierten die neuerlichen Warnstreiks der IG Metall. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich bis zur fünften Verhandlungsrunde am Wochenende nicht auf einen gemeinsamen Tarifabschluss verständigen können.
Auch andere Betrieb im Ausstand
Auch bei Krauss-Maffei Technologies in Treuchtlingen (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) ruht seit 6.00 Uhr die Arbeit. In Lichtenau im Landkreis Ansbach beginnt der Streik bei Kennametal Widia abends um 22.00 Uhr. Wechsler erklärte, die ganztägigen Warnstreiks hätten die Arbeitgeber zu verantworten, weil sie einen Verhandlungsabbruch provoziert hätten.
"Wir werden damit jetzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit der IG Metall eine Einigung zu suchen. Im Laufe der drei Tage werden wir die ganztägigen Warnstreiks steigern." Jürgen Wechsler, IG-Metall-Bezirksleiter
Am morgigen Donnerstag (01.02.18) schließen sich um 6.00 Uhr Schaeffler und Pressmetall in Gunzenhausen (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) den Warnstreikenden an. Bis Freitag will die IG Metall in Bayern rund 40 Betriebe zu ganztägigen Warnstreiks aufrufen.