Die Wände und der Dachstuhl vom Freundschaftshaus stehen - jetzt decken die Zimmerleute aus dem Landkreis Donau-Ries das Dach.
Bildrechte: Günter Enßlin

Zimmerleute aus dem Landkreis Donau-Ries beim Dachdecken im Ahrtal.

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Nordschwäbische Handwerker im Ahrtal - Freundschaftshaus steht

Ein Haus der Begegnung soll es werden, zum Reden, Lachen und Feiern: Das Freundschaftshaus im kleinen Ort Marienthal im einst überfluteten Ahrtal. Gebaut haben es Handwerker aus dem Landkreis Donau-Ries. Jetzt ist Richtfest. Zu tun ist noch viel.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Wir sind im Zeitplan", sagt Günter Enßlin zufrieden. Jetzt soll Richtfest im Freundschaftshaus im kleinen Ort Marienthal im Ahrtal gefeiert werden, und das wird klappen. Bis dahin wird das Dach fertig gedeckt sein, da ist der Zimmerermeister aus Möttingen sicher.

Erst sind die Zimmerleute aus dem Landkreis Donau-Ries angereist, dann folgte ein zweiter Laster. Beladen war der mit den in den vergangenen Monaten in Nordschwaben vorgefertigten Bauteilen für das Freundschaftshaus. Die haben die Zimmerleute in den vergangenen Tagen aufgestellt und zusammengebaut.

"Das ist der Hammer"- Marienthaler über Hilfe aus Nordschwaben begeistert

"Das ist einfach nur der Hammer, anders kann ich das nicht sagen", sagt Rolf Schmitt. Er wohnt in Marienthal und koordiniert die Arbeiten dort. Schmitt freut sich, dass zum Richtfest noch weitere Gäste aus dem Landkreis Donau-Ries anreisen werden, darunter Landrat Stefan Rößle (CSU). Er hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

Idee entstanden bei einem Besuch im Flutgebiet

Entstanden ist die Idee bei Besuchen von Bürgern aus dem Landkreis Donau-Ries, die vor Ort nach der Flutkatastrophe vor gut einem Jahr helfen wollten. Daraus entwickelten sich verschiedene Projekte: Der Nördlinger Koch Uli Wenger etwa hat gekocht für die Ahrtaler, Rouladen mit Spätzle. Zum Fest wird auch er erwartet, aber, sagt Rolf Schmitt, tun muss er diesmal nichts: "Heute gibt's Baukost. Würstchen und Brötchen", sagt der Rheinland-Pfälzer.

Schritt für Schritt geht es voran

In ein bis zwei Wochen soll schon der Elektriker kommen, anschließend die Heizungsbauer. Genau wie die Zimmerleute aus dem Landkreis Donau-Ries werden auch diese Handwerker die Arbeiten ehrenamtlich erledigen. Im September, hofft Schmitt, könnte dann der Innenausbau abgeschlossen werden. Außen wird das Freundschaftshaus mit Holz verkleidet, hier könnte es gut sein, dass die nordschwäbischen Zimmerleute noch einmal anrücken.

Ahrtaler hoffen auf eine Weihnachtsfeier im neuen Dorfhaus

Schmitt hofft, dass bis Dezember alles fertig ist und sie die Weihnachtsfeier im Freundschaftshaus abhalten können. Bis dahin soll auch die neue CO2-freie Dorfheizung funktionieren. Alle Häuser bräuchten dann keine Ölheizung mehr, sagt Schmitt stolz. Es geht also etwas vorwärts, langsam, aber sicher, nach der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021. Und die Nordschwaben? Die sind sich sicher: Sie werden wiederkommen und das ein oder andere Projekt in Marienthal realisieren. Gefeiert wird dann im Freundschaftshaus.

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