Einsatzkräfte am 13.3. am Unfallort in der Nähe von Nördlingen.
Bildrechte: BR/Matthias Stark
Videobeitrag

Eine Frau hatte ihre Hand in der Tür eingeklemmt und ist kilometerweit vom Zug mitgeschleift worden. Sie ist laut Polizei außer Lebensgefahr

Videobeitrag
>

Nördlingen: Nach Bahnunglück - verletzte Frau außer Lebensgefahr

Nördlingen: Nach Bahnunglück - verletzte Frau außer Lebensgefahr

Bei einem Zugunglück kurz vor Nördlingen ist am Montag eine Frau kilometerweit von einem Zug mitgeschleift worden. Ihre Hand war in der Zugtür eingeklemmt. Mittlerweile ist die Frau laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr. Die Ermittlungen laufen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die 39 Jahre alte Frau, die bei einem Zugunglück in Nördlingen am Montagabend schwerste Verletzungen erlitten hat, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Das hat die Polizei in Augsburg auf BR24-Anfrage mitgeteilt. Unterdessen gehen die Ermittlungen weiter. Zeugen werden befragt. Wann die Frau vernommen werden kann, steht laut Polizei noch nicht fest.

Bahnbetreiber geht nicht von technischem Defekt aus

Derzeit geht zumindest der Bahnbetreiber, die Weser Ems Bahn (kurz WEE), nicht davon aus, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe. Laut Geschäftsführer Daniel Wulfing schließen bei Zügen dieser Bauart beide Türen, sobald der Zugführer dafür das "Go" erteilt, selbsttätig. Einen Sicherheitsmechanismus, wie etwa eine Lichtschranke, gebe es nicht. Deshalb konnte die Hand der Frau eingeklemmt und die Frau vermutlich über etwa vier Kilometer ab dem Halt Pflaumloch mitgeschleift werden.

Unfallzug war ein altes Modell

Der Zug, mit dem das Unglück passiert ist, war ein Ersatzzug. Die Waggons sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Allerdings handle es sich dabei um Waggons, die derzeit im Ersatz- und Regelbetrieb noch in ganz Deutschland im Einsatz seien, so Wulfing. Das bestätigen auch weitere Bahn-Experten. Auch der Intercity1 habe ähnliche Türen, auf der Remsbahn bei Stuttgart führen ebenfalls ähnliche Waggons mit diesem Türsystem.

Wegen Personalmangel keine modernen Züge auf Unfallstrecke

Eigentlich sollte die Strecke der Riesbahn, auf der der Unfall passiert ist, seit Dezember von dem Unternehmen Go Ahead mit modernen Zügen befahren werden. Dafür aber fehlte das Personal, weshalb die WEE vorübergehend auf der Strecke unterwegs ist. Ab Juni plant GoAhead die Strecke mit eigenem Personal und modernen Zügen befahren zu können.

Zugunglück kurz vor Nördlingen: Frau wird mitgeschleift

Am Montagabend gegen 19 Uhr entdeckte ein Schaffner in der Riesbahn auf dem Weg von Aalen kurz vor Nördlingen eine Frau außerhalb des fahrenden Zugs. Ihre Hand war in der Zugtüre eingeklemmt. Der Mann zog sofort die Notbremse. Als die Bahn zum Stehen kam, konnte die Frau befreit werden. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde sie in die Uniklinik Augsburg gebracht.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!