Ein Mann als Nikolaus verkleidet bei einer Familie im Wohnzimmer.
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Symbolbild: Ein Mann als Nikolaus verkleidet bei einer Familie im Wohnzimmer.

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Nikolaus-Gilde Hauzenberg – Vorbereitungen für den großen Tag

Im Advent kommt man an ihm nicht vorbei: Der Nikolaus besucht Christkindlmärkte, Kindergärten und natürlich Familien mit Kindern. In Hauzenberg gibt es sogar eine Nikolaus-Gilde. Hier bereiten sich die Mitglieder auf die zahlreichen Besuche vor.

Die Verwandlung dauert nicht lange. Weißes Gewand, weißer Bart, weißes Puder in die Augenbrauen, roter Mantel, rote Bischofsmütze – fertig ist der Nikolaus. In Hauzenberg bei Passau gibt es sogar eine Nikolaus-Gilde, die im Advent besonders gefragt ist.

Keine gravierenden Personalprobleme

Die Nikolaus-Gilde hat nach Angaben von Obernikolaus Ludwig Kühberger derzeit 68 aktive Mitglieder plus vier, fünf Schminkerinnen und eine Näherin. "Ich bin Lehrlingsausbilder und da haben wir definitiv größeren Fachkräftemangel als bei uns in der Gilde", sagt er.

Bewährungsprobe als Krampus

Ein, zwei junge Männer pro Jahr kommen nach. Das Höchsteintrittsalter liegt bei 25 Jahren. Zunächst müssen die Neulinge als Krampus auftreten. Erst wenn sie sich dabei bewährt haben, winkt die Rolle als heiliger Nikolaus. Viele der Altgedienten sind schon seit Jahrzehnten bei der Gilde dabei.

Online-Kurs "Nikolaus"

Wie viele Nikoläuse es in Deutschland gibt, ist nahezu unmöglich herauszufinden. Die katholischen bayerischen Bistümer, in denen der Nikolaus traditionell noch unterwegs ist, führen nicht Buch, haben aber auch keine Klagen über Nachwuchsmangel gehört. Im Erzbistum München und Freising gibt es seit 2019 die Möglichkeit, auf seiner Nikolaus-Schule ein "Nikolaus-Diplom" zu machen, zuletzt auch in Online-Kursen.

Bundesweite Plattform

Die Nikolaus-Zentrale, eine bundesweite Plattform für Miet-Nikoläuse, zählt nach Angaben des Plattform-Betreibers Winfried Keuthage seit Jahren etwa gleichbleibend 150 Männer, die "Lust haben, sich zu verkleiden" und oft schon zu Studienzeiten erstmals zum Nikolaus wurden, wie Keuthage sagt. Einen Angebotsmangel sieht er nicht, eher einen in der Nachfrage. "Die ist zu Corona-Zeiten eingebrochen und noch nicht wieder auf dem Niveau wie vorher." Das liege vor allem daran, dass viele Weihnachtsfeiern nach wie vor ausfielen.

Nikolaus – Eine Männerdomäne

Der Job an sich ist immer noch eine Männerdomäne. Versuche, Frauen in das Kostüm zu stecken, sind mancherorts gescheitert. Oft lag es daran, dass weibliche Nikoläuse von den Eltern nicht akzeptiert wurden. Und Obernikolaus Kühberger aus Hauzenberg sagt: "Der Nikolaus war eben immer ein Mann."

Mit Informationen von dpa

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