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Blutweiderich auf Wiese an Waldrand

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Neue Blumenwiesen als Lebensraum für Insekten

Die Bayerischen Staatsforsten wollen mit neu angelegten Blumenwiesen Lebensraum für Bienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge schaffen. Finanziert wird das Projekt "Der Wald blüht auf" mit staatlichen Mitteln.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Der Landtag hatte im Februar entschieden, den Staatsforsten im Nachtragshaushalt 1,5 Millionen Euro für 2018 zur Verfügung zu stellen - zweckgebunden für Naturschutzprojekte, wie Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer in Regensburg erklärte. "Wir wollen wieder mehr Leben in den Wald bringen", kündigte er zugleich an. Die Staatsforsten besitzen gut 800.000 Hektar Fläche, etwa 70.000 Hektar davon sind nicht bewaldet.

Regionales Saatgut eingesetzt

Die 41 Forstbetriebe der Staatsforsten und die 370 staatlichen Reviere seien aufgefordert, beispielsweise an Waldrändern und entlang von Wegen Blühflächen mit heimischen Pflanzen anzulegen. Das Saatgut solle passend für die Region ausgewählt werden. Damit seien die Staatsforsten schneller als es der Gesetzgeber fordere. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt vor, dass ab 2020 alle Bewirtschafter heimisches Saatgut verwenden sollen.

Regionale Mischungen für Blühwiesen könnten bei Saatgutherstellern bereits bezogen werden. Was es Neumeyer zufolge in Deutschland noch nicht gibt, sind speziell waldtypische Mischungen. Diese sollen in den kommenden drei Jahren entwickelt werden. Blühpflanzen innerhalb eines Waldes hätten besondere Anforderungen, etwa weil es schattiger und kühler ist. Neben Blumenwiesen sollen Gehölze und Sträucher gepflanzt sowie Streuobstflächen angelegt werden. Zudem sollen Förster mit Biotopholz Lebensraum für Pilze, Käfer, Fledermäuse und Spechte schaffen. Dafür werden stehende Bäume an der Krone gekappt, so dass ein Verwitterungsprozess einsetzt. In diesen Bäumen siedeln sich bestimmte Tierarten bevorzugt an.

Menschen profitieren durch Bestäubung

Von dem Projekt "Der Wald blüht auf" profitierten auch Vögel und Wild, betonte Neumeyer. Und letztlich auch der Mensch: denn ohne Bienen und andere Bestäuber gäbe es kein Obst und Gemüse.