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Ein Dreiecksständer mit Wegweiser zur "Volksbefragung Olympia 2026"

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Nein zu Olympia in Tirol: Enttäuschung in Inzell und Garmisch

Tirol will sich nicht für die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben. Betroffen vom Nein bei der Olympia-Volksbefragung sind auch die oberbayerischen Gemeinden Inzell und Garmisch-Partenkirchen. Die Verantwortlichen sind enttäuscht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die hochmoderne Max-Aicher-Arena in Inzell (Landkreis Traunstein) wäre Teil der Tiroler Olympia-Bewerbung gewesen. Die Österreicher hätten sie für die Wettkämpfe im Eisschnelllauf angemietet. Der Inzeller Bürgermeister Johann Egger sagte, er habe mit einem positiven Votum der Tiroler gerechnet. Ihn hat der Ausgang der Volksbefragung überrascht.

"Mir tut es für den Sport leid, weil es eine Riesenchance gewesen wäre, weil wir möglicherweise Olympische Spiele bei uns in der Region gehabt hätten und im westlichen Europa." Inzells Bürgermeister Johann Egger

Bürgermeister: Kosten für Inzell überschaubar

Besonders gut habe ihm die Nachhaltigkeit des Projekts gefallen, sagte Egger dem BR. Und die Kosten für seine Gemeinde wären überschaubar gewesen. Doch leider hätten sich die Tiroler dagegen ausgesprochen, so der Bürgermeister. Dieses Votum müsse man respektieren.

Kein Eishockey in Garmisch-Partenkirchen

Der Traum von Olympia ist auch für Garmisch-Partenkirchen wieder einmal geplatzt. Das Nein der Tiroler bedeutet auch das Aus für die Marktgemeinde als Austragungsort für die Eishockeyspiele.

Wodan Lichtmeß der Vorstand der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen und somit auch Chef der Eissporthallen hat die Entscheidung mit Spannung verfolgt. Zwar sei nur eine lose Absprache erfolgt, sagte er dem BR, aber der Olympia-Gedanke sei verlockend gewesen. Garmisch-Partenkirchen war 1936 Austragungsort der Winterolympiade – 90 Jahre später wäre das ein großer Gewinn für die Region gewesen, so Lichtmeß.

Nächste Enttäuschung nach 2018 und 2022

Schon 2018 wollte Garmisch-Partenkirchen zusammen mit München die Olympischen Spiele nach Bayern holen – das Olympische Komitee vergab die Spiele jedoch an die südkoreanische Stadt Pyeongchang. Die oberbayerische Bewerbung mit Berchtesgaden, Traunstein, München und eben Garmisch-Partenkirchen für Olympia 2022 scheiterte an einem eindeutigen Bürgervotum. In allen vier Austragungsorten sprachen sich die Bürger gegen eine Olympiabewerbung aus.

Das neue Konzept für die Bewerbung von Tirol war zwar nachhaltiger angelegt als die bayerische Bewerbung, aber das honorierten die Bürger anscheinend auch nicht. So wären voraussichtlich keine Baumaßnahmen in Garmisch-Partenkirchen nötig gewesen. Laut Lichtmeß wäre die Olympia-Eissporthalle perfekt geeignet gewesen, um die Vorrundenspiele regional, nachhaltig und kosteneffizient zu stemmen. Auch für den Eishockeysport in der Region wäre Olympia ein großer Gewinn gewesen.

Olympiagegner freut sich

Einer der heftigsten Olympiagegner war bei der Bewerbung für Olympia 2022, Axel Doering, der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz in Garmisch-Partenkirchen. Der Olympiagegner beglückwünschte die Tiroler zu ihrer Entscheidung, die Verantwortlichen zum wiederholten Male abzustrafen.

Die Tiroler haben sich am Sonntag mit 53,35 Prozent gegen die Bewerbung ausgesprochen. Den Ausschlag gab Innsbruck: 67,41 Prozent der Wahlberechtigten votierten mit Nein.