Eine Schlange im neuen Reptiliengehege
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Ringelnattern, Kreuzottern, Waldeidechsen - diese Meister der Tarnung können Besucher des Bayerischen Walds künftig beobachten.

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Nationalpark Bayerischer Wald eröffnet Reptiliengehege

Im Nationalpark Bayerischer Wald in Neuschönau ist eine neue Reptilienanlage eröffnet worden. In drei naturnah gestalteten Gehegen können Besucher Kreuzottern, Ringelnattern und Waldeidechsen beobachten. 80.000 Euro wurden dafür investiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Besucherzentrum des Nationalparks Bayerischer Wald in Neuschönau im Kreis Freyung-Grafenau hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) eine neue Reptilienanlage eröffnet. In drei naturnah gestalteten Gehegen können künftig Kreuzottern, Ringelnattern und Waldeidechsen aus nächster Nähe beobachtet werden. Die Tiere stammen allesamt aus Nachzuchten, sind also nicht in freier Natur gefangen worden.

Nationalpark: "Werbung für die Tiere machen"

Nationalpark-Leiter Franz Leibl erklärt, die neue Reptilienanlage im Tierfreigelände in Neuschönau sei eine weitere Attraktion des Nationalparks: "Normalerweise sieht man die Reptilen in freier Natur, wenn überhaupt, nur sehr kurz. Sie fliehen sofort. Wir hoffen, mehr Werbung für die Tiere zu machen und bei Menschen mehr Sympathie für sie zu gewinnen wie das bisher der Fall ist."

Blick von oben auf die Tiere

Die neue Reptilienanlage ist maßgeblich von Dokumentarfilmer und Kreuzotterexperte Pauli Hien aus Straubing gestaltet worden. Dafür hat die Nationalparkverwaltung rund 80.000 Euro investiert. Das besondere an den Gehegen ist, dass sie offen gestaltet sind, Besucher also von oben einen hervorragenden Blick auf die Tiere haben, ohne dass Glas oder Gitter das Sichtfeld einschränken. "Wir erwarten, dass sich unsere Besucher diszipliniert verhalten und keinen Müll rein schmeißen oder anderen Unsinn machen", hofft Leibl, "sonst müssten wir ein Kuppelgitter auf die Anlage bauen".

Am besten lassen sich die scheuen Reptilien an schönen Sommertagen bereits am frühen Vormittag beobachten. Dann kommen die wechselwarmen Tiere aus ihren Nachtverstecken, um sich in der Sonne aufzuwärmen.

Lebensraum der Reptilien bedroht

Kreuzottern sind die einzigen Giftschlangen die im Südosten Bayerns nachgewiesen sind. Ihr Gift ist zwar hoch-toxisch, Bisse sind für den Menschen aber meist nicht tödlich, allerdings sehr schmerzhaft. Grund ist, dass die bei Verteidigungsbissen injizierte Giftmenge sehr klein ist. Ihr Lebensraum ist in den vergangenen Jahren oft zerstört oder eingeengt worden. Genau wie die ungiftige Ringelnatter oder die Waldeidechse zählt die Kreuzotter hierzulande zu den bedrohten Arten.

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Die Anlage des neuen Reptiliengeheges im Nationalpark Bayerischer Wald

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