AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla
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AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla hat zugegeben, sich mit der Aussage über eine angebliche Insolvenz der Zwiesel Kristallglas AG geirrt zu haben.

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Nach Pleite-Behauptung: AfD-Bundessprecher entschuldigt sich

AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla hat sich bei der Zwiesel Kristallglas AG entschuldigt. Er hatte zuvor die Firma öffentlich zusammen mit Betrieben genannt, die wegen der Energiekrise angeblich insolvent seien. Dies trifft nicht zu.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der AfD-Politiker Tino Chrupalla hat sich persönlich mit einem Brief beim Firmenchef des Glasunternehmens "Zwiesel Kristallglas" entschuldigt. Chrupalla hatte am 8. September in einer Pressekonferenz in Berlin fälschlicherweise davon gesprochen, dass das Unternehmen wegen der Energiekrise Insolvenz angemeldet habe. Dagegen hatte sich die Firma gewehrt und rechtliche Schritte gegen Chrupalla angedroht.

"Unangenehmer Fehler infolge fehlerhafter Informationskette"

Der Politiker nimmt nun seine Aussage zurück. Ihm sei "ein sehr unangenehmer Fehler unterlaufen, der seine Ursache in einer fehlerhaften Informationskette" gehabt habe. Die Unternehmensinsolvenz entspreche "nicht der Wahrheit", weshalb er sich für seinen Fehler "nachdrücklich entschuldigen" wolle.

Die Aussage sei im Zusammenhang mit einer Kampagne der AfD gemacht worden, mit der sie auf Missstände wegen "der kritischen Versorgungslage im Bereich Energie" aufmerksam machen wollte. Ziel sei es, "dass Energie wieder bezahlbar wird, Arbeitsplätze erhalten bleiben und die deutsche sowie europäische Wirtschaft weiterhin eine tragende Rolle spielen wird."

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Chrupalla sichert "Zwiesel Kristallglas" in seinem Brief auch zu, unter anderem alle Videobeiträge auf den Seiten der Partei und auf seinen persönlichen Seiten in sozialen Netzwerken zu löschen beziehungsweise zu korrigieren.

"Zwiesel Kristallglas" verzichtet auf rechtliche Schritte

Das Unternehmen aus dem Landkreis Regen hat Chrupallas Entschuldigungsbrief zur Kenntnis genommen, so ein Firmensprecher, werde aber keine weitere Stellungnahme dazu abgeben. Auf die angekündigten rechtlichen Schritte gegen den Politiker wegen "Rufschädigung" werde man nun verzichten. Das Unternehmen hatte sich vor Kurzem in einer Pressemitteilung gegen die Behauptung gewehrt, man sei insolvent.

Unternehmen geht sogar von Umsatzplutz aus

"Zwiesel Kristallglas" werde beim Umsatz heuer sogar den des Vorjahres übertreffen. Als Hochenergieverbraucher sei das Glas-Unternehmen auf stabile Erdgaslieferungen angewiesen. Wegen der Energiekrise habe man bereits seit Längerem einen firmeninternen Krisenstab gegründet, der dafür sorgen soll, dass "Zwiesel Kristallglas" keinen Schaden erleidet.

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