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Flüchtlinge demonstrieren in Deggendorf gegen schlechte Asylbedingungen

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Nach Flüchtlings-Demo: Pfarrer gründet Helferkreis

In Deggendorf haben vor rund einer Woche Flüchtlinge gegen die Unterbringungsverhältnisse im dortigen Transitzentrum demonstriert. Kirchenvertreter haben sich jetzt zusammengeschlossen und wollen die Menschen besser betreuen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Gut eine Woche nach der aufsehenerregenden Demonstration von rund 200 Flüchtlingen in Deggendorf haben Kirchenvertreter in der niederbayerischen Kreisstadt eine Initiative gegründet. Diese will sich um eine bessere Betreuung der Menschen aus dem dortigen Transitzentrum kümmern.

Unzufrieden und hoffnungslos

Zu den Initiatoren des ökumenischen Matteo-Arbeitskreises gehört der evangelische Pfarrer Gottfried Rösch. In den Transitzentren würden künstlich soziale Spannungen erzeugt, kritisiert der Pfarrer. Die konzentrierte Unterbringung fördere Unzufriedenheit und Hoffnungslosigkeit bei den Asylsuchenden.

Die Deggendorfer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge firmiert seit Juli 2017 als eines von vier sogenannten Transitzentren in Bayern.

Kaum Kontakt mit Bevölkerung

Kurz vor Weihnachten waren in Deggendorf Flüchtlinge auf die Straße gegangen, um gegen die Art und Dauer ihrer Unterbringung im dortigen Transitzentrum zu protestieren. Viele Deggendorfer hatten mit Unverständnis auf die Protestaktion reagiert. Der Matteo-Arbeitskreis um Pfarrer Rösch kritisiert, dass die Flüchtlinge im Transitzentrum bisher kaum Kontakt zur örtlichen Bevölkerung bekommen. Missverständnisse seien deshalb programmiert.

Transitzentrum Deggendorf

Im Transitzentrum Deggendorf sind derzeit 336 Flüchtlinge mit geringer Bleibeperspektive untergebracht, 258 von ihnen aus Sierra Leone, die anderen aus Aserbaidschan und dem Iran. Sie leben dort bis zu ihrer freiwilligen Ausreise oder der Abschiebung nach einem erfolglosen Asylverfahren.