Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen und hält ein Paar Handschellen in der Hand.
Bildrechte: BR/Fabian Stoffers

Polizei (Symbolbild)

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Nach Entführung in Karlstadt: Polizei nimmt Tatverdächtige fest

Ein 33-Jähriger ist im November im unterfränkischen Karlstadt entführt und misshandelt worden. Einige Tage später tauchte er andernorts verletzt wieder auf. Die Polizei hat inzwischen zwei Tatverdächtige festgenommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nachdem ein 33-jähriger Mann im November in Karlstadt im Landkreis Main-Spessart entführt worden war, hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. Laut Polizei soll der 33-Jährige in einer Wohnung in Kassel festgehalten worden sein. Einige Tage nach der Entführung war er in Baden-Württemberg wieder aufgetaucht. Der Mann aus Syrien habe laut Polizei "körperliche und psychische Verletzungen" aufgewiesen und sei "offensichtlich im Zuge der mehrere Tage andauernden Entführung körperlich misshandelt" worden.

Gewaltsam in Lieferwagen gezogen

Der Mann war am 10. November in Karlstadt gewaltsam in einen Lieferwagen gezogen worden. Das bestätigen Augenzeugenberichte. Über mehrere Tage soll er dann in der Gewalt der Entführer gewesen sein. Angehörige meldeten ihn in der Nacht nach der Entführung als vermisst.

Einige Tage später meldete sich der 33-Jährige bei seinen Angehörigen. Zu dieser Zeit befand sich der Mann in der Nähe des Bahnhofes in Meckesheim in Baden-Württemberg. Er war verletzt und kam in ein Krankenhaus.

Zwei Tatverdächtige in U-Haft

Bei der Kripo Würzburg bearbeitet die Ermittlungskommission "Bäcker" den Fall. Auch die Bevölkerung war zur Hilfe aufgerufen. Es gab Plakataushänge, Anwohnerbefragungen und ein Hinweistelefon. Die länderübergreifenden Ermittlungen führten schließlich zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen, die sich inzwischen in Untersuchungshaft befinden.

Hinweise zum Tatfahrzeug führten zu Tatverdächtigen

Die Ermittlungskommission war Hinweisen zum mutmaßlichen Tatfahrzeug nachgegangen. Es konnte schließlich in Kassel in Hessen ausfindig gemacht werden. In diesem Zusammenhang rückten zwei Männer mit georgischer Staatsangehörigkeit im Alter von 30 und 32 Jahren in den Fokus der Ermittlungen.

Aufgrund des dringenden Tatverdachts unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubes erwirkte die Staatsanwaltschaft Würzburg Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen. Außerdem durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in Kassel und in Sömmerda in Thüringen. Dabei konnten laut Polizei umfassende Beweismittel sichergestellt werden, die "auf eine unmittelbare Tatbeteiligung schließen lassen".

33-Jähriger in Wohnung in Kassel festgehalten

Bei der durchsuchten Wohnung in Kassel handelt es nach aktuellem Ermittlungsstand um die Tatwohnung, in der der 33-Jährige festgehalten wurde. In dieser Wohnung und in dem mutmaßlichen Tatfahrzeug wurden weitere Beweismittel gefunden, die auf Tat und Täter schließen lassen.

Die Hintergründe der Tat, das Tatmotiv und ob noch mehr Menschen an der Entführung beteiligt waren, ist bisher unklar. Die Ermittlungen dauern an.

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