Absperrbänder und ein Mann sichern einen defekten Bahnübergang am Münchner S-Bahn Haltepunkt Fasanerie (undatierte Aufnahme)
Bildrechte: Bundespolizeiinspektion München/dpa

Am Bahnübergang Fasanerie dürfen S-Bahn- und Regionalzüge vorerst nur noch mit Tempo 40 fahren.

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Nach Beinahe-Unfällen: Tempolimit an Münchner Bahnübergang

Nach zwei Beinahe-Unfällen hat die Deutsche Bahn für den Bahnübergang in der Fasanerie in München ein Tempolimit angeordnet: Züge dürfen dort nur noch mit maximal Tempo 40 fahren. Weil die Schranken kaputt sind, wird der Übergang von Hand gesichert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Er dürfte der Bahnübergang in München sein, über den zurzeit die meisten mit einem mulmigen Gefühl fahren oder gehen: der Bahnübergang Fasanerie. Nachdem es in diesem Jahr bereits zweimal beinahe zu einem Unfall gekommen wäre, dürfen S-Bahn- und Regionalzüge die Stelle ab sofort nur noch mit höchstens 40 Stundenkilometern passieren. Das hat ein Sprecher der S-Bahn München dem BR bestätigt.

Zwei Männer ersetzen die kaputten Schranken

Seit August vergangenen Jahres sind die Schranken am Bahnübergang vor dem S-Bahnhof Fasanerie kaputt. Ein Schrankenwärter und zwei Sicherungsposten müssen den Übergang manuell absichern: Jedes Mal, wenn ein Zug kommt, weist der Schrankenwärter die beiden Sicherungsposten an, mit einem Flatterband die Straße abzusperren. Bereits im Januar kam es zu einem Beinahe-Unfall, weil die Straße nicht abgesperrt war, als ein Zug passieren wollte.

Eine ähnliche Situation war vor einer Woche eingetreten: Ein Autofahrer überquerte gerade den Bahnübergang, als sich ein Regionalzug aus Regensburg näherte. Beide Male konnten die Lokführer eine Schnellbremsung einleiten und so größeres Unheil verhindern. Laut Ermittlungen der Polizei war an beiden Vorfällen derselbe Schrankenwärter beteiligt. Gegen ihn wird nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.

40 statt 140 km/h für Regionalzüge

Auf der Strecke fahren nicht nur S-Bahnen, sondern auch Regionalzüge. Da diese nicht am S-Bahnhof Fasanerie halten, konnten sie bisher mit bis zu 140 Stundenkilometern über den Bahnübergang fahren. Auch für sie gilt nun das Tempolimit.

Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass die Bahnschranken zur Jahresmitte wieder in Betrieb genommen werden können, wie ein Sprecher auf BR-Anfrage mitteilte. Die Arbeiten zur Erneuerung der Anlage liefen bereits.

Fahrgastverband Pro Bahn will seit Jahren Unterführung

Der Fahrgastverband Pro Bahn wünscht sich seit Jahren eine Unterführung an dieser Stelle. "Man hätte bereits vor 20 Jahren anfangen müssen, den Bahnübergang zu beseitigen", sagt Sprecher Andreas Barth. Doch die Stadt München sei jahrelang nicht in die Gänge gekommen. Momentan laufe immerhin das Genehmigungsverfahren für den Tunnel. Frühestens in fünf Jahren könne der Bahnübergang, auf den jetzt noch alle warteten, dann abgebaut werden, so Barth.

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