Der Christbaum vor dem Marienplatz wird aufgebaut.
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Der diesjährige Christbaum auf dem Marienplatz wurde in Rekordzeit aufgestellt.

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Münchner Christbaum: Ein jahrzehntelanger Traum für Königsdorf

Der Traum der Königsdorfer hat sich endlich erfüllt. 20 Jahre hat sich die Gemeinde im Tölzer Land beworben, um den Christbaum am Marienplatz stiften zu dürfen. Mit ihrer serbischen Fichte haben sie wohl sogar einen neuen Rekord aufgestellt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Keine zwei Stunden hat es gedauert, den Münchner Christbaum auf dem Marienplatz aufzustellen. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner hält das für einen neuen Rekord: "So schnell waren wir noch nie."

Der mutmaßlich "schnellste Christbaum" aller Zeiten kommt aus Königsdorf im Tölzer Land. Die 25 Meter hohe und 50 Jahre alte serbische Fichte wurde über Nacht mit einem Tieflader nach München transportiert. Am frühen Morgen hob die Berufsfeuerwehr den Baum mit einem Kran vom Tieflader, positionierte und verkeilte ihn dann im eigens dafür vorgesehenen zwei Meter tiefen Bodenloch vor dem Rathaus.

Königsdorfer mussten 20 Jahre lang warten

Aufmerksam beobachtet wurde das von vielen Königsdorfern, die den Transport "ihres" Baumes vom Tölzer Land in die bayerische Landeshauptstadt begleitet haben. Die Gemeinde hatte sich 20 Jahre lang darum beworben, den Christbaum für München stiften zu dürfen. Jetzt ist sie endlich zum Zug gekommen. Die Gemeinde Königsdorf darf sich dafür mit einem Glühweinstand im Innenhof des Rathauses präsentieren.

Die serbische Fichte vom Bibisee

Die serbische Fichte stand auf dem Campingplatz am Bibisee, hätte dort aber aus Sicherheitsgründen demnächst ohnehin gefällt werden müssen, wie der Königsdorfer Bürgermeister Rainer Kopnicky berichtet. Denn die Fichte stand mitten zwischen vielen Wohnwagen und Zelten. Der Baum wurde von einer speziell geschulten Delegation der Stadt München ausgewählt.

Christbaum wurde streng bewacht

Damit es dieses Jahr endlich klappt, haben die Königsdorfer alles genau geplant. Eine Mitarbeiterin der Gemeinde sagte dem BR, das Fällen des Baumes sei geheime Kommandosache gewesen. Vorab sei der Standort der Fichte streng geheim gehalten worden.

Zur Sicherheit wurde zusätzlich eine "Christbaum-Wache" organisiert, um ihn vor Beschädigungen oder Diebstahl zu schützen. Beim Aufladen habe man dann sehr genau darauf geachtet, dass keine Äste abbrechen, so der Königsdorfer Bürgermeister. Der Transport war minutiös geplant.

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Christina Erlmeier sammelt Zweige für Menschen, die es selbst nicht mehr zum Marienplatz schaffen.

Reaktionen: "Ein perfekter Baum"

Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben. Die Reaktionen auf den Münchner Christbaum fallen bisher durchweg positiv aus. "Ein perfekter Baum", befand Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner. Von den anderen Zaungästen kam am frühen Morgen ebenfalls viel Lob: Der Baum sei gleichmäßig gewachsen, und die Zweige seien schön dicht.

Zweige zum Mitnehmen?

Christina Erlmeier war nicht nur zum Schauen gekommen, sondern hatte auch eine Gartenschere dabei: Sie habe "ein paar Zweigerl mitgenommen", erzählte die Seniorin dem BR. Denn sie kenne viele Menschen, die nicht mehr selbst zum Christkindlmarkt gehen könnten, und die bekämen von ihr eben Zweige des "edlen Baumes". Natürlich mache sie das nur nach Rücksprache und mit Erlaubnis der Verantwortlichen, betonte sie, und das "ist mir noch nie verwehrt worden".

In den kommenden Tagen wird der Christbaum noch mit 3.000 Lichtern geschmückt, die am 27. November um 17 Uhr zum ersten Mal leuchten werden. Denn dann beginnt er: der Christkindlmarkt auf dem Münchner Marienplatz.

Christbaum wird auf dem Marienplatz in München aufgestellt
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Christbaum wird auf dem Marienplatz in München aufgestellt

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