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Mögliches Kabinett: Wer wird Teil von Söders Mannschaft?

Der neue bayerische Ministerpräsident Markus Söder wird einige Personalentscheidungen treffen müssen. Wer schafft den Sprung ins Kabinett? Wie viele Frauen wird er berufen? Und wird es Überraschungen geben? Eine Analyse von Nikolaus Neumaier.

Über dieses Thema berichtet: Die Landespolitik am .

Wer wird Minister und Staatssekretär? Bei der Frage, wer ins Kabinett Söder kommt, gibt es derzeit nur Spekulationen.

Noch kann man nur spekulieren, wen Markus Söder in sein Kabinett holt. Aus der Umgebung des Ministerpräsidenten hieß es nur: Man könne derzeit gar nichts sagen und müsste auch nur spekulieren. Auch potentielle Minister- und Ministerinnenkandidaten äußerten sich nicht oder erklärten, sie wüssten nichts. Übereinstimmend gehen aber viele davon aus, dass Söder eine neue Mannschaft will, die mit neuen Köpfen überzeugt und damit auch für einen Aufbruch steht. Dass nur das Finanzministerium nachbesetzt wird, halten Kenner für unwahrscheinlich. Ein langgedienter CSU-Abgeordneter sagte dem BR: Nachdem Horst Seehofer vom Beginn einer neuen Ära Söder sprach, müsse es natürlich schon eine neue Mannschaft geben. Mit Blick auf die Landtagswahl sei es dringend notwendig, dass Markus Söder einen großen Aufschlag macht.

Bildungs- und Wissenschaftsministerium wieder geteilt?

In der CSU halten es mehrere für denkbar, dass das jetzige Bildungs- und Wissenschaftsministerium wieder geteilt wird. Danach könnte Ludwig Spaenle weiter für Schulen und Bildung verantwortlich sein. Den Bereich Wissenschaft könnte der bisherige Staatssekretär Bernd Sibler übernehmen. Weil Sibler auch Spitzenkandidat der Niederbayern CSU für die Landtagswahl ist und der aus Niederbayern stammende Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vermutlich seinen Platz aufgeben will, halten es niederbayerische CSU-Politiker für schlüssig, dass Sibler zum Minister aufsteigt. Spekuliert wird auch darüber, dass Ilse Aigner Finanzministerin werden könne. Das wäre auch eine Kompensation dafür, dass die Oberbayern nicht mehr den Ministerpräsidenten stellen. Wenn Oberbayern aufgewertet werden soll, dann ist diese Variante denkbar, hieß es aus Fraktionskreisen. Würde Aigner tatsächlich Finanzministerin werden, wäre die bisherige Umweltministerin Ulrike Scharf als mögliche neue Wirtschaftsministerin vorstellbar. Beobachter können sich auch vorstellen, dass Söder zwei Vertraute zu sich in die Staatskanzlei holt. So könnte Albert Füracker, der bisherige Staatssekretär im Finanzministerium, Chef der Staatskanzlei werden und der bisherige Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich Europaminister.

Wie viele Frauen beruft Söder?

Allgemein wird vermutet, dass Markus Söder mehr Frauen zu Ministerinnen und Staatssekretärinnen in seiner Regierungsmannschaft machen wird. So wird zum Beispiel über die bisherige Integrationsbeauftragte Kerstin Schreyer als Sozialministerin nachgedacht. Die Oberbayerin hat sich als Integrationsbeauftragte einen guten Ruf erarbeitet. Infrage für einen Kabinettsposten käme vielleicht auch die derzeitige Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Angelika Schorer. Spekulationen kreisen auch um Michaela Kaniber. Die 40-jährige Bad Reichenhallerin stammt aus einer kroatisch-stämmigen Familie und könnte vielleicht Staatssekretärin werden. Eine Überraschungskandidatin könnte die 56-jährige Augsburgerin Carolina Trautner sein. Die studierte Pharmazeutin sitzt seit 2013 im Landtag.

Wird es Überraschungskandidaten geben?

Denkbare Kabinettsaspiranten wären daneben der Bildungspolitiker Oliver Jörg aus Würzburg oder der Chef der Jungen Union Bayern, Hans Reichhart, der aus Schwaben stammt. In Fraktionskreisen geht man davon aus, dass die Kabinettsliste erst relativ spät, also am Dienstag-Abend stehen könnte. Eine Schlüsselposition bei der Besetzung kommt dem Chef der CSU-Fraktion, Thomas Kreuzer, zu. Allein schon aus Respekt vor der Landtagsfraktion wird sich der Ministerpräsident eng mit Kreuzer abstimmen. Erwartet wird auch, dass Markus Söder noch überraschende Kandidaten und Ressortzuschnitte präsentieren könnte.