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Der angeklagte falsche Priester im Gerichtssaal des Landgerichts in Deggendorf: Laut Anklage hat er seit Mitte der 90er Jahre fünf Jungen bei insgesamt mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht.

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Missbrauch: Hohe Haftstrafe für Ex-Priester gefordert

Im Deggendorfer Prozess gegen einen wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten, ehemaligen katholischen Priester haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung eine langjährige Haftstrafe und die Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie beantragt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die Plädoyers wurden am Nachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten. Das Urteil wird für Donnerstag erwartet. In ihren Plädoyers waren sich Staatsanwaltschaft und die anderen Verfahrensbeteiligten weitgehend einig, wie das Landgericht Deggendorf schriftlich mitteilte. Sie forderten übereinstimmend langjährige Haftstrafen und die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Einrichtung. Genaue Angaben zum geforderten Strafmaß machte das Gericht nicht.

Angeklagter soll sich an fünf Jungen vergangen haben

Der aus Wuppertal stammende Mann soll seit Mitte der 90er-Jahre fünf Jungen bei insgesamt etwa 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht haben. Außerdem soll er versucht haben, eine 18-Jährige zu vergewaltigen. Mit Blick auf die einschlägigen Vorstrafen des Mannes forderte die Staatsanwaltschaft zudem die Sicherungsverwahrung des Angeklagten nach der Verbüßung seiner Haftstrafe. Ein psychiatrisches Sachverständigengutachten geht davon aus, dass der Angeklagte im Zustand der verminderten Schuldfähigkeit gehandelt hat.

Mann saß schon einmal im Gefängnis

Der Mann hatte von 2003 bis 2009 nach einem Urteil des Landgerichtes in Karlsruhe wegen Sexualstraftaten schon einmal für fünfeinhalb Jahre im Gefängnis gesessen. 2008 war er nach einem kirchengerichtlichen Urteil in Freiburg aus dem Priesterstand entlassen worden.