Arbeiter auf einem Gemüsefeld in Schnepfenreuth im Knoblauchsland (Symbolbild/Archiv).
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Metropolregion Nürnberg will Weltagrarerbe werden

Die Metropolregion Nürnberg will mit einem mit neuem Titel durchstarten, denn sie will Weltagrarerbe werden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstützt den Antrag. Nun sind die Vereinten Nationen am Zug.

Weltkulturerbe – das ist für fast jeden ein Begriff – diesen Titel trägt zum Beispiel die Bamberger Altstadt. Doch Weltagrarerbe? Damit will sich nun die Metropolregion schmücken – und bereitet einen entsprechenden Antrag für die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen vor.

Cem Özdemir unterstützt Bestreben Weltagrarerbe-Antrag

Der Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) im Knoblauchsland war die Gelegenheit für Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg. Mit einem Präsentkorb im Gepäck erklärte sie dem Politiker, dass die Region Weltagrarerbe werden möchte – und auf die Unterstützung des Fachministers hofft. Der war vorbereitet – und sagte die Unterstützung seines Ministeriums zu. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und die bayerische Landwirtschaftsministerin ziehen ebenfalls mit. Diese Hürde wäre also genommen. Doch entscheiden wird darüber die FAO, die Food and Agriculture Organisation – die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen.

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"Wir haben alles außer Meer und Hochgebirge"

Und die Region hat auch gute Gründe für diesen Antrag, erklärt Christa Standecker. "Wir haben alles außer Meer und Hochgebirge. Wir haben alle Landwirtschaftsformen, die auch agrarisch genutzt werden", vom Weinland Franken, dem Bierland Franken und dem Hopfenanbau, bis zur Teichwirtschaft in der Oberpfalz und dem Aischgrund, "also viele Agrarsysteme, mit diesen verschiedenen Agrarsystemen, die alle mit Produkten verbunden sind, regionalen Lebensmitteln, wollen wir uns bewerben." Das Knoblauchsland ist natürlich ein idealer Ort, solch einen Antrag vorzubringen. Hier wird traditionell das Gemüse für die ganze Region produziert – einzigartig für eine Großstadt. Doch die Metropolregion ist mehr.

Ergänzung zum Weltkulturerbe

Das Bierland oder die Gärtnerstadt in und um Bamberg. Dort ist die Altstadt ja schon Weltkulturerbe – und jetzt soll das Weltagrarerbe dazukommen, erklärt der Bamberger Landrat Johann Kalb, der momentan der Ratsvorsitzende der Metropolregion ist. "Wenn wir den Titel haben, wirkt das auch nach innen, weil wir stolz darauf sind, und das die Regionalität und die Biodiversität der Produkte deutlich stärkt." Der Wein prägt die Kulturlandschaften am Main. Die Teichwirtschaft im Aischgrund und der Oberpfalz ist einzigartig – wie auch der Hopfen aus Spalt und das Bierland Franken insgesamt – in dieser Bewerbung wollen sie nicht nur mit einem Produkt punkten, erklärt der Landrat: "In China gibt es den Reis, in Italien die Nudeln, in Frankreich den Rotwein, und das besondere an unserer Bewerbung ist ja, dass die Metropolregion Stadt und Land zusammenbringt, 3,5 Millionen Menschen immerhin, und wir diese Vielfalt an Produkten erstmalig darstellen."

3,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgen

Schließlich ist das auch ein Ziel, die Region aus der Region zu versorgen. Und das geschieht hier in einzigartiger und vorbildlicher Weise. Und auf dem Weg zum Weltagrarerbe können dann vielleicht doch die ein oder anderen Fördermittel angezapft werden. Noch ist es Zukunftsmusik – aber der Anfang ist gemacht. In der Metropolregion haben die Verantwortlichen der 23 Landkreise und elf kreisfreien Städte dafür gestimmt. Und das Land und die Bundespolitik ziehen mit. Die Landwirte übrigens auch – wenn es keine zusätzliche Bürokratie für sie bedeutet.

FSA 9.8.22 - Weltagrarerbe
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