Der fast vollständig zerstörte obere Bereich der Bob- und Rodelbahn (Archivbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Kilian Pfeiffer

Der obere Bereich der Bob- und Rodelbahn wurde bei dem Unwetter in der Nacht auf den 18. Juli 2021 fast vollständig zerstört.

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Maximal 53,4 Millionen für Wiederaufbau der Bobbahn am Königssee

Der Wiederaufbau der Bob- und Rodelbahn am Königssee darf maximal 53,4 Millionen Euro kosten. So will es der Kreistag des Berchtesgadener Landes. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Klar ist: Die Wiederöffnung wird sich verzögern.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Der Kreistag des Berchtesgadener Landes hat mit großen Mehrheit der Vorentwurfsplanung und der vorläufigen Kostenschätzung für den Wiederaufbau der Bob- und Rodelbahn in Schönau am Königssee zugestimmt. Der Wiederaufbau soll maximal 53,4 Millionen kosten. Die Kunsteisbahn war bei einem Unwetter im Juli 2021 im oberen Bereich fast völlig zerstört worden. Die Bahn hatte dem Starkregen samt Murenabgang vom Grünstein und einem über die Ufer getretenen Gebirgsbach nicht standhalten können.

Bobsportverband: Bahn soll Vorzeigecharakter haben

Die vorläufigen Planungen sehen vor, dass der zerstörte Teil zurückgebaut und das Gelände renaturiert wird. Auf einer Länge von 800 Metern sollen neue Steinschlagschutzzäune errichtet oder die vorhandenen Zäune instandgesetzt werden.

Der Startbereich für die Männer soll samt Starthaus nach unten auf die andere Seite des Klingerbachs, der bei dem Unwetter über die Ufer trat, verlegt werden. Außerdem sehen die Pläne unter anderem neue Wasser- und Stromleitungen, ein neues Gebäude und die Modernisierung der Heizung vor. Der Bob- und Schlittensportverband spricht davon, dass der reparierte Eiskanal zukunftsweisend sein soll, sozusagen eine Bahn mit Vorzeigecharakter, auch was den Umwelt- und den Naturschutz angeht.

Zweifel, ob Sicherungsmaßnahmen ausreichen

Einige Kreistagsabgeordnete – unter anderem von der ÖDP, den Grünen und der Bürgerliste Reichenhall – stimmten gegen die Vorentwurfsplanung. Sie bemängelten, dass bei einer wiederaufgebauten Sportstätte die Versicherungsfrage ungeklärt sei. Auch sei der Schutzwald oberhalb der Bob- und Rodelbahn in labilem Zustand. Die vorgeschlagenen Sicherungsmaßnahmen seien nicht ausreichend. Bemängelt wurde auch, dass ein Drittel der derzeitigen Kosten Planungskosten seien, unter anderem für Gutachten zu Georisiken.

Die Befürworter der Bahn argumentierten mit deren Bedeutung für den Breiten- und Spitzensport und der Historie der Bahn, die 1968 als erste Bobbahn der Welt auf Kunsteis umgestellt wurde. Der Eiskanal sei auch für den Nachwuchs wichtig, der hier trainieren wolle und müsse.

Wiedereröffnung erst Ende 2025?

Alle Kreisräte waren sich einig, dass der Kostenrahmen von 53,4 Millionen Euro nicht überschritten werden soll. Diese Summe hat der Bund bereits zugesagt. Der Kreistag will über die endgültige Planung der Bahn und die endgültige Kostenberechnung im Oktober entscheiden. Was die Wiedereröffnung der Bahn angeht, war einmal von 2024 die Rede. Jetzt sprechen die Verantwortlichen von Ende 2025 oder gar erst 2026.

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