Bei grünem Licht sitzen mehrere Menschen an einem Tisch.
Bildrechte: Parabol Medienzentrum

Auf der grünen Couch können sich junge Leute ungezwungen am Stadtgeschehen beteiligen.

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"laut!Nürnberg" ausgezeichnet – Talk auf dem Grünen Sofa

Jedes Jahr zeichnet das Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg besondere Projekte und Engagements in der Region aus. Geehrt wird unter anderem das Modellprojekt "laut!Nürnberg", das Jugendlichen in Nürnberg mehr Mitsprache gibt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der neue Erzbischof Herwig Gössl zeichnete am Samstag 16. März zwei Initiativen aus, die sich auf ihre Weise für mehr Demokratie stark machen: "Zammrüggn" – eine Initiative altgedienter Nürnberger Politprofis – und "laut!Nürnberg" – ein seit 2011 bestehendes Projekt zur Beteiligung Jugendlicher am Stadtgeschehen.

Jugendliche mischen mit

Mitreden, sich einmischen und etwas bewegen: dafür steht das Modell "laut!Nürnberg" für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Die Idee ist dabei, dass Jugendliche stärker in das Stadtgeschehen eingebunden werden – vor allem junge Menschen mit Migrationshintergrund. Unbürokratisch und spontan sollen Jugendliche ihre Ideen äußern und sie umsetzen können: zum Beispiel den Sportplatz verbessern, einen Trinkbrunnen installieren oder ein Kleidertauschprojekt organisieren.

Grünes Sofa: Beste Werbung

Ein grünes Sofa auf Rollen taucht mehrmals im Monat ganz spontan bei Demos oder Stadtteilfesten auf. Jugendliche werden aufgefordert, Platz zu nehmen und ihre Sorgen, Probleme und Ideen öffentlich zu machen. Dabei hilft das Medienzentrum Parabol, die die Aktionen filmt und sie auf social media stellt unter "laut_nuernberg" [externer Link]. Bis jetzt sind es schon mehr als 1.300 Follower, die regelmäßig auch die Aktionen rund um das grüne Sofa kommentieren.

Geld für gute Ideen

Wer eine gute Idee hat, sich stark macht, braucht oft auch Geld, um alles umzusetzen. Beim Modell "laut!Nürnberg“ soll alles ganz unbürokratisch finanziert werden – zum Beispiel einen Raum für einen Kleidertauschflohmarkt zu mieten, einen Graffiti-Workshop zu organisieren oder den Bolzplatz zu sanieren. Dabei stehen Mitarbeitende der über 20 Jugendhäuser zur Seite. Sie sind der erste Kontakt für "laut!Nürnberg"-Projekte.

Öffentliche Anerkennung in Focus

Die eigentliche Ehrung für "laut!Nürnberg" ist die öffentliche Anerkennung für das Modell , dass seit 12 Jahren erfolgreich, Jugendlichen mehr Mitsprache gibt. Zugleich ist diese Ehrung auch ein Garant für die Organisatoren, dass das "laut!Nürnberg" auch weiterhin von der Stadt Nürnberg finanziert wird. Bei diesem Modellprojekt kooperieren die Stadt, das Jugendamt, der Kreisjugendring und das Medienzentrum Parabol.

"Zammrüggn" – Zusammenstehen für Demokratie

Im Gegensatz zu "laut!Nürnberg" ist das Bündnis "Zammrüggn" die Idee von altgedienten Poltikerschaffenden etablierter Parteien: Renate Schmidt, Brigitte Wellhöfer, Günter Gloser, Hermann Imhof und Wolf Maser – wollen mit ihrem Bündnis für Demokratie und gegen Hass und Spaltung eintreten. Was sie umtreibt ist die Sorge um die Demokratie, die "durch eine zerstörerische Mischung von zunehmender Akzeptanz von Rassismus und Antisemitismus, wohlfeilem Populismus, Verschwörungsfantasien und Europafeindlichkeit gefährdet ist wie durch die Abnahme von Kompromissbereitschaft."

Ehrung für Engagement

Jedes Jahr im März feiert das Caritas-Pirckheimer-Haus (den Geburtstag seiner Namenspatronin, der am 21. März 1467 geborenen Ordensfrau Caritas Pirckheimer. Traditionell wird am sogenannten Pirckheimer-Tag der Pirckheimer-Preis verliehen – eine Anerkennung für besondere Projekte, Einzelleistungen und Engagements mit Bezug zur Region. In diesem Jahr werden die Preise am 16. März verliehen. Die Ehrung steht unter dem Motto: "Konflikt und Konsens – wie geht Demokratie?"

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