S-Bahn

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Klare Absage für Fürther S-Bahn-Verschwenk

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat den Plänen der Bahn eine klare Absage erteilt. Ein Verschwenk durchs Fürther Knoblauchsland sei rechtswidrig und nicht durchführbar. Die Stadt Fürth ist erleichtert.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Seit rund 24 Jahren streitet die Stadt Fürth mit der Bahn um den Verlauf der S-Bahn-Gleise in Richtung Erlangen. Die Bahn wollte die Gleise in einer Kurve durch das Knoblauchsland führen. Die Stadt will die neuen S-Bahn-Gleise lieber neben den bestehenden Gleisen bauen. Das Bundesverwaltungsgericht gab den Klagen der Stadt Fürth und einiger Landwirte recht.

Pläne verstoßen gegen Naturschutz und Wasserschutz

Zum Einen verstößen die Pläne des Eisenbahnbundesamtes gegen Naturschutzrecht, so die Richter. Geplante Ausgleichsflächen für den Kiebitz seien etwa nicht geeignet. Zum Anderen hat das Gericht wasserrechtliche Bedenken angemeldet. Es sei nicht sicher feststellbar, ob die Pläne für den Verschwenk mit den Vorschriften zum Wasserschutz vereinbar sind.

Alternativ-Trassen nicht ausreichend geprüft

Darüber hinaus stellte das Gericht fest, dass das Eisenbahnbundesamt mögliche Alternativ-Trassen nicht ausreichend geprüft habe. Das Gericht zweifelte die Kosten-Nutzen-Untersuchung für den Verschwenk an. Der Planfeststellungsbeschluss für den S-Bahn-Verschwenk wird allerdings rein formal nicht aufgehoben. Die Mängel könnten laut Gericht möglicherweise noch behoben werden.

Freude in Fürth

In Fürth ist die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Sie sei ein Sieg der Vernunft, sagte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD).

"Wir haben seit 24 Jahren die Auffassung vertreten, dass der Verschwenk nicht rechtmäßig ist, dass er zu teuer ist, zu viel Land verbraucht und dass es eine bessere Alternative gibt." Thomas Jung (SPD), Oberbürgermeister Fürth

Jung hofft zudem, dass die von der Stadt Fürth favorisierte Trasse nun schnell umgesetzt wird. Dies sei möglich, da "über 70 Prozent der Fläche schon der Bahn und der Stadt gehören", sagte Jung dem BR. Er wolle nun zeitnah Kontakt mit der Deutschen Bahn aufnehmen.

Kein Neubau durch die Gemüseäcker

Mit der heutigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig ist eine völlig neue Strecke quer durch die Gemüse-Äcker des Knoblauchslandes wohl vom Tisch. Neben der Stadt hatten der Bund Naturschutz und betroffene Landwirte im Gemüseanbaugebiet Knoblauchsland geklagt Sie alle plädierten dafür, das neue S-Bahn-Gleis neben der bestehenden Strecke Richtung Erlangen zu bauen.