Riedberger Horn

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Kehrtwende am Riedberger Horn: Naturschützer sind erleichtert

Der überraschende Stopp des Projekts freut Naturschützer und Gegner der Skischaukel. Doch in die Freude mischt sich Skepsis, denn die Änderung des Alpenplans bleibt bestehen, auch wenn nun Millionen in naturnahen Tourismus investiert werden sollen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Bei den Freunden des Riedberger Horns und dem Landesbund für Vogelschutz im Allgäu herrscht Erleichterung über die Entscheidung, die umstrittene Skischaukel zwischen Balderschwang und Obermaiselstein nicht zu bauen. Beide Organisationen warnen allerdings, dass der geänderte Alpenplan weiter gilt. Martin Simon, Sprecher der Freunde des Riedberger Horns sagte dem BR: " Wir freuen uns erstmal über diese überraschende Wendung, dann kommt aber gleich das große Aber, Herr Söder hat gesagt, da wird in den nächsten 10 Jahren nichts passieren und dann sind wir in einem nächsten Schritt gleich wieder beim Alpenplan und so wie wir es heute raushören konnten, soll die Änderung des Alpenplans nicht zurückgedreht werden."

Ein Schachzug im Wahlkampf ?

Martin Simon geht auch davon aus, dass die Kehrtwende in Sachen Skischaukel nicht von den Bürgermeistern in Obermaiselstein und Balderschwang ausgeht, sondern von Ministerpräsident Söder. Er habe wohl vor dem Wahlkampf dieses Thema so schnell wie möglich abräumen wollen. "Wir werden, wenn die Naturschutzverbände ihre Klage gegen die Änderung des Alpenplans weiter verfolgen, diesen Weg weiter unterstützen." Es sei jetzt ein Teilziel erreicht, aber bei uns ging übergeordnet auch immer um den Alpenplan, betonte Martin.

20 Millionen für naturnahen Tourismus

Henning Werth vom Landesbund für Vogelschutz betonte im BR-Interview, es sei gut, dass sich der Ministerpräsident der Sache noch einmal angenommen hat. Es habe ja vor ein paar Wochen noch ganz anders ausgesehen. "Allerdings wäre es jetzt konsequent die Alpenplanänderung rückgängig zu machen, wir wissen ja nicht was in 10 Jahren möglicherweise ansteht.", sagte Werth. Er freue sich aber über die Ankündigung, dass 20 Millionen Euro in den naturnahen Tourismus investiert werden sollen. Das sei ein positiver Impuls für die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein, da könnten sie wirklich Motoren für den bayerischen nachhaltigen Tourismus werden