Archivbild vom 14.02.2023: Eine Luftaufnahme von Bachmut in der Ukraine, dem Schauplatz schwerer Kämpfe mit russischen Truppen.
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14.02.2023, Ukraine, Bachmut: Eine Luftaufnahme von Bachmut, dem Schauplatz schwerer Kämpfe mit russischen Truppen.

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Kampf um Bachmut: Russische Söldner melden teilweise Einnahme

Bachmut im Osten der Ukraine ist hart umkämpft - für den Angreifer Russland stehen Wagner-Söldner im Gefecht. Deren Chef meldet nun die Einnahme des östlichen Teils der Stadt. Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnt, dass die Stadt bald fallen könnte.

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Die Gefechte um Bachmut im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an. Auf der Seite der russischen Angreifer sind vor allem die Söldner der Wagner-Gruppe am Kampf beteiligt. Und die hat jetzt nach eigenen Angaben den gesamten östlichen Teil der heftig umkämpften Stadt eingenommen.

Prigoschin: "Östlichen Teil von Bachmut eingenommen"

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sagte in einer Audiobotschaft, seine Einheiten hätten mittlerweile "den gesamten östlichen Teil von Bachmut eingenommen, alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, der die Stadt in zwei Hälften teilt".

Eine vollständige Einnahme Bachmuts hätte laut Selenskyj für Russland nicht nur symbolische, sondern auch strategische Bedeutung. "Uns ist klar, dass sie nach Bachmut noch weiter gehen könnten", sagte der ukrainische Präsident dem US-Sender CNN. Die russischen Truppen hätten dann "freie Bahn in andere ukrainische Städte, in Richtung Donezk".

Die ukrainischen Streitkräfte seien daher entschlossen, Bachmut zu halten. "Alle sagen, dass wir in Bachmut stark bleiben müssen", sagte Selenskyj mit Blick auf ein Treffen mit der Armeespitze am Dienstag. Natürlich müsse Kiew auch an das Leben seiner Soldaten denken, sagte der Präsident. "Aber während wir auf Waffen und Nachschub warten und die Armee sich auf die Gegenoffensive vorbereitet, müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun."

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte allerdings vor einer baldigen Einnahme Bachmuts. "Wir können nicht ausschließen, dass Bachmut in den nächsten Tagen fällt", sagte er am Rande von Beratungen mit den EU-Verteidigungsministern in Stockholm. Dies wäre nach seinen Worten zwar "kein Wendepunkt" im russischen Angriffskrieg. Es zeige aber, "dass wir Russland nicht unterschätzen sollten und wir die Ukraine weiter unterstützen müssen".

Ukraine will Munition für vier Milliarden Euro

Die Ukraine hält die Pläne des Westens für mehr Munition für unzureichend. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow forderte bei einem informellen Treffen mit den Amtskollegen der EU-Staaten viermal mehr Munition, als bisher von der EU in Aussicht gestellt wurde. Die Ukraine brauche dringend "eine Million Schuss Munition", um sich gegen Russland zu verteidigen, sagte er. Dafür müssten vermutlich rund vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Resnikow.

Im Kampf gegen das russische Militär fordert die ukrainische Armee dringend mehr Munition.
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Im Kampf gegen das russische Militär fordert die ukrainische Armee dringend mehr Munition.

Die EU-Kommission und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatten vor dem Verteidigungsministertreffen vorgeschlagen, rund eine Milliarde Euro zusätzlich für Munitionslieferungen an die Ukraine bereitzustellen. Die von Deutschland und Portugal versprochenen Kampfpanzer für die Ukraine werden laut Verteidigungsminister Boris Pistorius bis Ende März geliefert.

Mit Informationen von AFP und dpa

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