Louis Gerkensmeyer schreibt an einer Tafel.
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Louis Gerkensmeyer hat mit gerade einmal 19 Jahren ein eigenes kleines Nachhilfeunternehmen.

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Jungunternehmer: Mit Online-Nachhilfe durch die Pandemie

Der Online-Unterricht hat das Lernen verändert, in der Schule und auch bei der Nachhilfe. Der 19-jährige Louis Gerkensmeyer betreibt ein Nachhilfeunternehmen. Während der Pandemie musste auch er umdenken, mit weitreichenden Auswirkungen für ihn.

Dieser Beitrag entstand in der Lehrredaktion Audio/Video des Studiengangs Journalismus und Kommunikation an der Universität Passau in Zusammenarbeit mit Journalistinnen und Journalisten aus dem BR-Studio Niederbayern/Oberpfalz. Weitere Geschichten über Menschen, die sich wegen Corona beruflich neu orientieren mussten finden Sie unter www.br24.de/niederbayern.

"Laboro, laboras, laborat", in Louis Gerkensmeyers Latein-Nachhilfestunde steht heute die Verb-Konjugation auf dem Stundenplan. Er sitzt an seinem Schreibtisch, neben ihm eine Liste der heutigen Lerninhalte, vor ihm sein Laptop, über den er mit Rasso verbunden ist. Geduldig und mit ruhiger Stimme wiederholen der Nachhilfelehrer und sein Schüler die Konjugation des lateinischen Wortes für "arbeiten". Trotz räumlicher Distanz folgt der Achtklässler Rasso den Inhalten aufmerksam und macht sich Notizen.

Der Auftakt eines kleinen Unternehmens

Louis ist 19 Jahre alt und studiert Jura. Doch schon seit Schulzeiten betreibt er nebenbei sein eigenes kleines Nachhilfe-Unternehmen. Vor vier Jahren begann alles mit einer ersten Latein-Nachhilfeschülerin. Louis, damals gerade einmal 15 Jahre alt, nahm nach und nach immer mehr Schüler des Hans-Carossa-Gymnasiums in Landshut an, die ihre Lernrückstände aufholen wollten.

Mit der Zeit baute er so ein kleines Netzwerk um sich herum auf: "Mittlerweile sind wir zwölf Tutoren", sagt Louis. "Dabei unterrichten wir insgesamt circa 30 Schüler, die hauptsächlich aus dem Umkreis von Landshut kommen."

Online statt Präsenznachhilfe

Mit Corona ändert sich aber auch sein Geschäftsmodell plötzlich. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 konnte Louis von der einen Woche auf die nächste keine Präsenznachhilfe mehr anbieten. So beschloss er kurzerhand: "Das versuchen wir Online", und verschob sein Nachhilfeangebot ins Internet. Schnell habe sich ihm gezeigt, dass das genauso gut, wenn nicht sogar besser, als Präsenznachhilfe funktioniert, sagt Louis. So wechselte Rasso, wie fast alle anderen auch, mit in den digitalen Unterricht.

Nachhilfe für Online-Unterricht geeignet

Der plötzliche Wechsel zur Online-Lehre in den Schulen sei nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Eltern sehr fordernd gewesen, sagt Monika Benkler, die Mutter von Rasso. Denn ihrer Meinung nach fällt es besonders leistungsschwachen Schülern schwerer, dem Onlineunterricht der Schule zu folgen. Diese würden leichter auf der Strecke bleiben. "Bei der Nachhilfe, finde ich den Onlineunterricht aber geeigneter."

Nachhilfe soll Online bleiben

Am Ende erwies sich die Corona-Pandemie sogar als profitabel für Louis, denn durch den Umstieg auf das Online-Format habe er sein Netzwerk ausbauen können. So möchte er auch in Zukunft die Online-Nachhilfe beibehalten. "Es ist praktischer, weil die Schüler aufmerksamer und konzentrierter sind", sagt Louis.

In der Pandemie musste Louis Gerkensmeyer seine Nachhilfestunden auf Online-Unterricht umstellen.
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In der Pandemie musste Louis Gerkensmeyer seine Nachhilfestunden auf Online-Unterricht umstellen.

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