Ein gesprengter Geldautomat ist in einem Bankgebäude zu sehen. Zum Schutz vor Angriffen auf Geldautomaten wollen die deutschen Sparkassen künftig auch auf Klebesysteme setzen. (Zu dpa «Geldautomatensprengungen - Sparkassen wollen auf neue Technik setzen») Foto: René Priebe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/René Priebe

Geldautomatensprengung

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Herrmann und Sparkasse begrüßen Ideen zu Geldautomaten-Sicherung

Geldscheine einfärben, Autokennzeichen ermitteln, mehr Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaften: Mit diesen Vorschlägen will Justizminister Eisenreich Geldautomaten vor Sprengungen sichern. Rückendeckung hat er vom Innenminister und den Sparkassen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Geldscheine einfärben, Autokennzeichen ermitteln, mehr Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaften: Mit diesen Vorschlägen will Justizminister Eisenreich (CSU) Geldautomaten vor Sprengungen sichern.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Geldscheine einfärben, Autokennzeichen ermitteln, mehr Zusammenarbeit: Mit diesen Vorschlägen sollen Geldautomaten gesichert werden.

Nach dem Fahndungserfolg im Februar, bei dem nach einer Razzia in den Niederlanden allein 37 Geldautomatensprengungen in Bayern aufgeklärt werden konnten, schien kurz Ruhe eingekehrt zu sein. Doch in Mittelfranken ging es Ende April mit Sprengungen in Fürth und Rothenburg ob der Tauber weiter, Mitte Mai folgte ein gesprengter Geldautomat in Nürnberg.

Deswegen begrüßte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einer Veranstaltung in Ansbach am Dienstag das "Drei-Säulen-Konzept", das Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) bei der Justizministerkonferenz in Berlin vorstellen will.

Drei Punkte, um Sprengungen vorzubeugen

Einer der drei Punkte ist die Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaften zu verstärken. Dass sich diese Zusammenarbeit lohnt, haben die gemeinsamen erfolgreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaften Bamberg und Baden-Württemberg im Fall zahlreicher gesprengter Geldautomaten in Süddeutschland gezeigt, so Innenminister Herrmann.

Die zwei weiteren Punkte sind ein System, das Geldscheine bei einer Automatensprengung einfärbt und damit unbrauchbar macht, sowie die Erlaubnis, Autokennzeichen entlang der Anfahrts- oder Fluchtrouten der mutmaßlichen Täter für Ermittlungszwecke verwenden zu dürfen.

Sparkasse: Kriminelle Energie muss verhindert werden

Bei den Punkten, die die Bayerische Polizei betreffen - also Kennzeichenermittlung und zentrale Ermittlung bei den Staatsanwaltschaften - geht Bayerns Sparkassenverbandsvizepräsident Stefan Proßer mit. Geldscheine bei einer Sprengung einzufärben, findet er grundsätzlich sinnvoll, allerdings verweist er auf die allein rund 3.300 Geldautomaten der Sparkasse Bayern, die dementsprechend präpariert werden müssten. Das koste Zeit und benötige auch die richtigen Techniker. Man müsse versuchen, die kriminelle Energie der Täter zu verhindern, so Proßer weiter, um Anwohner von Geldautomaten, Mitarbeitende und auch Einsatzkräfte zu schützen.

Nicht jeder Geldautomatenstandort ist gleich

Von der Politik fordert er, dass man keine einheitliche Vorschrift erlasse, um Sprengungen vorzubeugen. Geldautomaten hätten unterschiedliche Standortvorteile und -nachteile, um ein mögliches Ziel zu sein.

Grundsätzlich entwickelt die Sparkasse schon seit einiger Zeit Maßnahmen gegen Geldautomatensprengungen in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt und der Polizei und setzt diese auch bereits um, gibt der Sparkassenverbandsvizepräsident bekannt. Nähere Details zu den Maßnahmen nannte er nicht.

"Hier ist Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!