Kunden gehen mit Einkaufstüten durch eine Stadt
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Inflation steigt 2022 auf Rekordhoch von 7,9 Prozent

Die Verbraucherpreise sind auf das Jahr gesehen um 7,9 Prozent gestiegen. In Bayern lag die Inflationsrate mit 8,3 Prozent noch darüber, immerhin hat im letzten Monat des Jahres der Preisdruck deutlich nachgelassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Im vergangenen Jahr sind die Preise gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent gestiegen. Das ist die höchste Inflation seit Gründung der Bundesrepublik. Einen Lichtblick gibt es: Zum Jahresende hat das Tempo nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember nicht mehr zweistellig wie im November mit zehn Prozent und mehr. Zum Jahresende betrug die Inflation bundesweit gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch 8,6 Prozent, in Bayern 9,2 Prozent. Das gab das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung bekannt.

Energiepreise sinken wieder

Die Preise für Gas, Heizöl, Holzpellets und andere Brennstoffe haben binnen vier Wochen zum Teil deutlich nachgegeben. Mit der milden Witterung brachen die Energiepreise ein. Wobei man nicht vergessen darf, dass sie zum Teil noch deutlich höher liegen als vor einem Jahr. Der Bund zahlte einigen Verbrauchern im Dezember zudem ihre Gasrechnung. Im neuen Jahr treten daneben mehrere Preisbremsen der Bundesregierung in Kraft.

Trendwende in Sicht?

Experten sind uneinig darüber, ob die Teuerung damit ihren Höhepunkt bereits überschritten hat oder ob es bis Ende März nicht noch einmal spannend wird. So zeichnet sich bei Nahrungsmitteln bis jetzt kaum eine Entspannung ab. So kosteten Lebensmittel im Dezember immer noch gut 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Dienstleistungen zogen im Schnitt um knapp vier Prozent an und die Kaltmieten für Wohnungen um knapp zwei Prozent.

Keine schnelle Entspannung erwartet

In einem Punkt sind sich die Volkswirte aber einig. So schnell wird das von der Europäischen Zentralbank avisierte Ziel einer zweiprozentigen Inflation nicht erreicht werden. Für das Gesamtjahr 2023 geht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dem auch die Ökonomin angehört, von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 7,4 Prozent aus.

Als Risikofaktoren blieben die Gefahr unterbrochener Lieferketten aufgrund der Corona-Lage in China sowie mögliche Preissteigerungen beim Gas. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erwartet zwar, dass zwar die Preisbremsen für Gas, Strom und Fernwärme für etwas Entspannung sorgen. Doch zugleich fresse sich die Inflation jetzt auch langsam auf breiter Ebene von den Energie- und Lebensmittelpreisen in die Güterpreise hin, sagte Grimm dem BR.

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