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Tiertransport

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Illegaler Tiertransport: Zukunft der Tiere ist ungewiss

Nachdem dem Stopp eines illegalen Tiertransports bei Amberg ist die Zukunft der Tausenden Tiere ungewiss: Kommen sie ins Tierheim oder werden sie womöglich doch verfüttert? Ein weiteres Problem: Die Tiere vermehren sich jetzt auch noch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Können die Tiere, die am Sonntagabend bei Amberg bei einem illegalen Tiertransport beschlagnahmt wurden, vermittelt werden, oder werden sie doch verfüttert? Das muss derzeit die Staatsanwaltschaft Amberg klären. 

Hilfsbereitschaft von anderen Tierheimen

Das Wohl der Tiere habe derzeit oberste Priorität, so Friedrich Böhm von der Verkehrspolizei Amberg. Die Hilfsbereitschaft der Tierheime in Bayern ist groß. Gestern Abend holten Mitarbeiter von anderen Tierheimen auch einen kleinen Teil der Mäuse und Ratten ab, die sich nach wie vor noch zu Tausenden in Amberg im Tierheim befinden. Der Tiertransport verlaufe derzeit aber konform zum Tierschutzgesetz, so die Polizei. 

Gegen den tschechischen Fahrer des Kleintransporters, der am Sonntagabend auf der A6 aufgegriffen worden ist, laufen die Ermittlungen weiter. Er wollte mit den Tieren nach Belgien, wo sie als Lebendfutter in Zoos oder Zoohandlungen verfüttert werden sollten. 

Tiere vermehren sich weiter

Die Ehrenamtlichen im Tierheim Amberg haben bis in die Nacht hinein versucht, die Mäuse und Ratten aus ihren engen Holzkisten in größere Boxen umzusetzen, so eine Mitarbeiterin. Inzwischen vermehren sich die Mäuse und Ratten auch in den Holzkisten. Mitarbeiter entdeckten gestern die ersten Neugeborenen in den Kisten. Es werden also noch "viel viel mehr" Tiere, die verteilt werden müssten. Vermittelt werden dürfen die Tiere derzeit nicht, weil sie nach wie vor von der Polizei sicher gestellt sind.

Helfer bringen Futterspenden

Die Tierheim-Mitarbeiterin lobt neben der Hilfsbereitschaft der bayerischen Tierheime aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung für Futterspenden. Gestern brachten viele Bürger in Amberg spontan Mäusefutter vorbei. Die anderen Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster oder auch Exoten wie Chamäleons oder Axolotl wurden direkt nach dem Aufgriff in der Nacht zum Montag an andere Tierheime oder zur Auffangstation für Reptilien in München gebracht.

Der Deutsche Tierschutzbund spricht vom größten illegalen Tiertransport, der in Deutschland bisher gestoppt wurde. Die Tierschützer gingen anfangs von rund 7.000 Tieren aus, tatsächlich waren es vermutlich mehr. Aufgrund der engen Holzkisten konnte die genaue Zahl der Tiere nicht fest gestellt werden.