Lager mit Briketts und Holzpellets.
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Diese Brennstoffe sind momentan dreimal so teuer wie noch vor einem Jahr. Wer verdient daran?

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Holz-Brennstoffe: Wer verdient bei den gestiegenen Preisen?

Holz-Brennstoffe: Wer verdient bei den gestiegenen Preisen?

Nicht nur die Preise für Strom und Gas sind gestiegen, auch die Kosten für Holzpellets oder Briketts haben sich in den letzten Monaten verdoppelt oder sogar verdreifacht. Wer bei diesem Geschäft das große Geld macht, ist aber undurchsichtig.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Im Lager von Matthias Birnkammer stapeln sich Paletten mit Holzpellets und Briketts. Der Landwirt und Waldbesitzer aus Ebersberg handelt seit über 10 Jahren mit Brennstoffen. Eine Tonne Holzbriketts hat er vor einem Jahr noch für 220 Euro verkauft. Jetzt kostet die gleiche Menge 600 Euro. Ähnlich haben sich die Preise für Holzpellets entwickelt. Der Preis für Brennholz habe sich verdoppelt.

Panikmache und Angstkäufe

Matthias Birnkammer hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Besonders im Juni habe er plötzlich extrem viele Anfragen und Bestellungen bekommen – bei 30 Grad. Das Telefon habe durchgeklingelt. Er habe sich schon gewundert, bis er im Radio davon hörte, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen hatte. Alle Medien seien eingestiegen, die Kunden hatten Panik. Zwischenhändler, Produzenten, alle hätten darauf reagiert, das habe das Fass zum Überlaufen gebracht.

Das ist zumindest seine Erklärung, wie es zu diesen Preissteigerungen kommen konnte. Die Nachfrage nach günstigeren Brennstoffen sei viel größer gewesen als das vorhandene Angebot. Jeder habe beim Preiskampf mitgehen wollen.

Höhere Nachfrage nach Pellets

Auch Herbert Borchert von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) hat das Phänomen untersucht. Pellets haben demnach bereits vor dem Ukrainekrieg an Beliebtheit gewonnen. 2021 seien viermal mehr Pellet-Anlagen gebaut worden als die Jahre zuvor. Der Grund: eine bessere finanzielle Förderung.

Den Preisanstieg von Gas als Ursache schließt er aus. Pellets-Hersteller seien meist nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen. Der Holzexperte bestätigt den Eindruck des Händlers. Der Klopapier Effekt habe die Preise in die Höhe getrieben. In der Sorge, nicht genügend Pellets zu bekommen, hätten sich in diesem Jahr viele früher mit Pellets eingedeckt als üblich.

Gutes Geschäft für viele Parteien

Die Folge: Der Markt war leergefegt. Matthias Birnkammer selbst hat sogar Anfragen aus Italien bekommen. Im Sommer hätte er seine Jahresmenge verkaufen können. Von langjährigen Handelspartner habe er Zusagen, Absagen und ständig wechselnde Preise erhalten.

Ein gutes Geschäft für viele Parteien. Wer hat da jetzt also verdient? Der Händler sagt: "Alle." Ganz genau weiß es der Brennstoffhändler aber auch nicht. Bis Briketts oder Pellets beim Verbraucher landen, geht das Holz durch einige Hände.

Waldbesitzer, Sägewerk oder Händler?

Vom Waldbesitzer oder Forstbetrieb geht das Holz über einen Händler zum Sägewerk. Dort werden die Pellets oder Briketts hergestellt oder in einem weiteren verarbeitenden Betrieb. Die Produktion ist energieintensiv.

Bevor die Brennstoffe dann bei einem Händler wie Matthias Birnkammer landen, gehen sie manchmal noch über einen weiteren Händler. Laut Birnkammer seien viele Menschen in das Geschäft mit eingestiegen, als klar war, dass man damit jetzt viel Geld verdienen kann. Viele hätten "irre" Preise aufgerufen.

Kein hoher Gewinn für Waldbesitzer

Wichtige Faktoren in der Kette seien aber auch: Gestiegene Spritpreise oder höhere Kosten für Nebenprodukten. Selbst die Paletten, auf denen die Brennstoffe lagern, seien zeitweise mehr als fünfmal so teuer geworden.

Wer an der Krise verdient, ist also nicht pauschal zu beantworten. Herbert Borchert von der LWF betont: Die Waldbesitzer und Forstbetriebe seien es jedenfalls nicht, die daran verdienen. Der Preis für Holz sei in den letzten Jahren im Keller gewesen. Jetzt seien die Preise für Stammholz zwar angestiegen, aber erreichen gerade erst das Niveau, das sie in früheren Jahren hatten.

Positiver Ausblick für den Winter

Holzexperte Borchert und der Brennstoffhändler sind sich außerdem einig: Beide rechnen vorerst nicht mit weiteren Preissteigerungen. Der Preis sei immer noch hoch, aber Angebot und Nachfrage kommen wieder in ein Gleichgewicht", so Matthias Birnkammer.

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