Ein Bus an einer Haltestelle in Niederbayern (Symbolbild)
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Hoher Dieselpreis: Auch in Niederbayern streiken Busunternehmen

Die Treibstoffpreise sind so hoch wie nie. Sie belasten auch Busunternehmen in Niederbayern. Dazu kommen Unsicherheiten über das Neun-Euro-Ticket. Deshalb lassen viele Busfirmen ihre Fahrzeuge bis um 9 Uhr in den Depots und streiken.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Mit einer Protestaktion wollen niederbayerische Busunternehmen am Freitag auf ihre schwierige Lage hinweisen. Sie leiden unter hohen Dieselpreisen und ausbleibenden finanziellen Hilfen. Dazu kommen offene Fragen rund um das Neun-Euro-Ticket, so der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO). Deshalb bleiben in der Früh bis 9 Uhr viele Busse in ihren Depots.

Auch Schulbusse fahren nicht

Von der Aktion sind auch Schulbusse betroffen. Zahlreiche Linien werden nicht bedient. In Niederbayern fallen bis 9 Uhr unter anderem in den Regionen um Zwiesel, Rottenburg an der Laaber oder Osterhofen viele Fahrten aus. Eine nach Regierungsbezirken geordnete Liste mit den betroffenen Regionen und Linien wird auf der Website der LBO laufend aktualisiert.

Anders ist es bei den Bussen, die zu den BMW-Werken und wieder zurück fahren. Wie der LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl auf BR-Anfrage mitteilt, hat BMW bereits vor längerer Zeit von sich aus eine Diesel-Anpassung an die Busunternehmer gezahlt.

Streik als letzter Hilferuf

Viele familiengeführte Verkehrsbetriebe sehen laut LBO aufgrund der Dieselpreisexplosion und den pandemiebedingten Fahrgeldausfällen keinen anderen Ausweg mehr, als mit einem Streik auf sich aufmerksam zu machen. Trotz angekündigter staatlicher Hilfen sei bislang kein Geld geflossen. Seit Monaten würden die Verkehrsunternehmen die Mehrkosten aus der eigenen Tasche tragen. Die Gespräche mit Bund und Land seien bisher ergebnislos geblieben. Sollten Busunternehmen pleite gehen, würde der öffentliche Nahverkehr in Teilen Bayerns zum Erliegen kommen - Schüler kämen nicht zur Schule, Berufstätige nicht zur Arbeit, so Stephan Rabl.

Was ist mit dem Neun-Euro-Ticket?

Hinzu kommt jetzt noch das Neun-Euro-Ticket. Dessen staatliche Finanzierung sei nicht abgesichert und drohe nun ebenfalls auf dem Rücken der Verkehrsbetriebe zu landen. Für Rabl ist klar: "Die Anerkennung des Neun-Euro-Tickets durch die Verkehrsunternehmen vor Ort darf und kann erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass die Betriebe die fehlenden Fahrgeldeinnahmen erhalten - und zwar nicht erst im Nachhinein, sondern im Voraus."

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Busse blieben bis neun Uhr im Depot

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