Das Haßfurter Amtsgericht verhandelt heute einen eher ungewöhnlichen Fall. Verantworten müssen sich eine 48 Jahre alte Frau und ihr 65 Jahre alter, erkrankter Ehemann. Sie sollen ein Schein-Unternehmen gegründet haben, um damit von den Krankenkassen Pflegesätze zu kassieren. Immerhin 52.000 Euro sollen sie auf diesem Weg ergaunert haben.
Namen von Pflegebedürftigen erfunden
Die beiden Angeklagten sind selbst Altenpfleger. Der heute 65-Jährige war erkrankt und musste von seiner Ehefrau versorgt werden. Laut dem Gericht hat das Paar dafür Pflegesätze verrechnet, die rechtens wären, wenn ein Pflegedienst fremde Menschen betreut. Diese Pflegesätze sind höher, als wenn eigene Angehörige betreut und gepflegt werden. Das war auch der Grund, warum das Ehepaar ein Pflegeunternehmen gegründet hatte.
Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, soll das Ehepaar, um die Manipulation zu vertuschen, offenbar Namen von zu pflegenden Menschen erfunden und als einzelne Fälle abgerechnet haben.