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Demonstration gegen Glyphosat in Aschaffenburg

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Glyphosat-Gegner ziehen durch Aschaffenburg

Glyphosat-Gegner ziehen durch Aschaffenburg

Über 50 Glyphosat-Gegner haben in Aschaffenburg gegen den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat demonstriert. Die Aktivisten zogen durch die Innenstadt und riefen dazu auf das Pflanzenschutzmittel künftig nicht mehr einzusetzen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

"Wir möchten, dass unsere Stimmen in München, in Berlin, in Brüssel ernst genommen werden! Wo ist in der EU die Demokratie, wenn die Gesundheit der EU-Bürger mal wieder hinter den Interessen der Lobbyisten ansteht?" Mit diesen Worten hatte die Demonstration vor der Aschaffenburger City Galerie begonnen. Akustisch begleitet von den Friedenstrommlern. Der Bund Naturschutz hatte gemeinsam mit Campact-Aktiven zu einem Demonstrationszug durch die Aschaffenburger Innenstadt aufgerufen.

Warnung vor Insektensterben

Die rund 50 Teilnehmer sprachen im BR-Gespräch unter anderem vom Insekten- und Bienensterben, das auf den Einsatz des Pflanzengifts Glyphosat zurückzuführen sei und auf die möglicher Weise gesundheitsschädlichen Auswirkungen für den Menschen. Im Mittelpunkt der Demonstration stand Kritik an der bayerischen CSU. "Wir protestieren gegen den Wunsch der CSU, in der EU-Kommission für die Verlängerung von Glyphosat zu stimmen", hieß es von Seiten der Naturschützer.

Deutschland hält sich aus Glyphosat-Debatte heraus

Die Veranstalter wollen auf die EU-weite Debatte über eine Verlängerung des umstrittenen Pflanzengifts Glyphosat aufmerksam machen. Bei der Abstimmung über eine Verlängerung von Glyphosat hatte sich Deutschland zuletzt enthalten. Zehn EU-Staaten haben sich gegen eine Weiterverwendung des Pflanzengifts ausgesprochen, darunter Länder wie Italien und Frankreich. Die Abstimmung wurde daraufhin vertagt.

Umstrittenes Pflanzengift

Glyphosat ist laut Bund Naturschutz das in Deutschland und in der Welt am häufigsten eingesetzte Pflanzengift. Es komme auf 40 Prozent der deutschen Ackerflächen zum Einsatz. 70 Prozent der Deutschen seien für ein Verbot von Glyphosat. Das Unkrautvernichtungsmittel ist laut Krebsforschungsagentur der WHO wahrscheinlich krebserregend beim Menschen. Andere Institute, darunter das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa), stufen Glyphosat allerdings als nicht akut gesundheitsgefährdend ein.