Schwimmer in einem Freibad
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Freibäder und Fitnessstudios: So läuft es nach den Öffnungen

Seit 21. Mai können in Bayern Freibäder und Fitnessstudios wieder öffnen, wenn die Inzidenz stabil unter 100 liegt. Viele Menschen sind froh, wieder ein bisschen Normalität genießen zu dürfen. Beispiele aus dem fränkischen Erlangen.

Einige Meter ist die Schlange lang, die sich vor dem Eingang des Röthelheimbads in Erlangen gebildet hat. Wer hier rein will muss zuvor einen Termin online gebucht haben. So wollen die Betreiber verhindern, dass zu viele Menschen auf einmal kommen und vielleicht abgewiesen werden müssen. Maximal 700 Gäste werden aktuell gleichzeitig in das Freibad hereingelassen.

Theoretisch wären auch mehr erlaubt, dann aber wäre zum Beispiel das Kinderbecken schneller überfüllt und das soll verhindert werden, erzählt Joseph Dutzel, Abteilungsleiter der Erlanger Bäder. Obwohl das Wetter bis vor Kurzem noch nicht so sonnig war, seien die Menschen trotzdem ins Freibad gekommen, sagt Dutzel. Gerade in den Morgenstunden hätte es viele Hartgesottene gegeben, die trotz kühler Temperaturen ihre Bahnen geschwommen seien.

Keine Testpflicht in bayerischen Freibädern bei Inzidenz unter 50

Bei einer Inzidenz zwischen 100 und 50 ist derzeit noch ein negativer Corona-Test notwendig, um das Freibad zu besuchen. In Erlangen liegt dieser Wert seit vergangener Woche unter 50, deshalb dürfen die Besucher hier auch ohne Test kommen. Ähnlich wie in Erlangen haben inzwischen in vielen Regionen Bayerns die Freibäder geöffnet, so auch das Freibad "Silvana" in Schweinfurt. Auch in Buchloe und Trauchgau im Ostallgäu haben die Freibäder inzwischen geöffnet. In Plattling soll die Freibadsaison am Samstag starten.

Viele hätten die Eröffnung der Freibäder lange herbeigesehnt sagt Dutzel. So sei die Resonanz auf die Eröffnung im Freibad Röthelheim in Erlangen positiv. Eine ältere Dame habe ihm berichtet, sie sei so froh, dass wieder geöffnet sei, sie habe keine Lust mehr gehabt nur im Wald zu joggen.

"Runter vom Sofa"

Auch beim Fitnessstudio "cityaktiv" in Erlangen kommen die Kunden langsam wieder zurück. Seit die Testpflicht weggefallen ist, würden es mehr werden, erzählt Geschäftsführerin Regina Ruf. Sie ist zuversichtlich, dass die Menschen langsam "runter von ihrem Sofa" zurück ins Studio kommen.

Auch hier gibt es eine Beschränkung: maximal 50 Menschen dürfen aktuell in das Fitnessstudio rein, sonst sind es um die 100, die hier trainieren. Die Teilnehmerzahl bei den Kursen wie dem Yogakurs sind verringert worden, außerdem stehen nicht alle Geräte zur Verfügung, damit die Mindestabstände eingehalten werden.

Via App können die Kunden vor ihrem Besuch überprüfen, wie hoch die Auslastung im Studio ist, erzählt die Geschäftsführerin.

Verband kritisiert unklare Regelungen

Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) kritisiert, die zum Teil unklaren Regelungen der Bundesländer. Der Flickenteppich an Verordnungen verunsichere viele Mitglieder der Fitnessstudios. Viele wüssten gar nicht, dass sie wieder trainieren dürften.

Nach sieben Monate ohne Umsatz, käme für viele Unternehmen in der Branche noch eine schwierige Zeit, trotz Wiedereröffnung, auf diese zu. Außerdem fordert der DSSV einen reduzierten Steuersatz für Unternehmen im Fitness- und Gesundheitsbereich, wie es ihn auch schon bei der Gastronomie gibt. So würde den Unternehmen ein erfolgreicher Neustart ermöglicht werden.

Kunden sind glücklich wieder trainieren zu dürfen

Dass seit rund zwei Wochen wieder geöffnet ist, darüber ist Regina Ruf mit ihrem Team überglücklich. Die rund sieben Monate ohne Kunde seien eine schwere Zeit gewesen. Froh, dass hier wieder trainiert werden kann ist auch Daniela Kleist. Daheim könne man zwar auch einiges machen, doch es sei etwas anderes, wenn man die Geräte habe. Dem stimmt Hans Ebersberger zu, er schätzt nehmen den Fitnessübungen an den Geräten auch die Gemeinschaft mit anderen, die, so wie er, schon viele Jahre in dieses Fitnessstudio kommen.

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