Wie viel CO2 ich beim Video-Streamen, also bei Video-Konferenzen, beim Schauen eines Films aus der Cloud oder beim Online-Spielen verursache, hängt sehr davon ab, auf welche Art die Daten zu mir kommen. Der Anteil an CO2-Emmissionen durch die Datenverarbeitung im Rechenzentrum ist dabei mit durchschnittlich 1,5 Gramm CO2 pro Stunde relativ gering. Was den Unterschied macht, ist, wie die Daten übertragen werden.
Bessere CO2-Bilanz über WLAN
Kommen die Daten in HD-Qualität über Glasfaser, entstehen für Rechenzentrum und Datenübertragung laut einer Studie des Öko-Instituts und des Fraunhofer IZM im Rahmen des Forschungsprojektes „Green Cloud-Computing“ 2 Gramm CO2 pro Stunde. Der Stromverbrauch des Endgeräts wurde bei der Erhebung nicht berücksichtigt. Kommen die Daten über ein Kupferkabel sind es 4 Gramm.
Bei einer Datenübertragung mit dem UMTS-Standard im Mobilfunknetz (3G) sind es jedoch 90 Gramm CO2. Bei einer Übertragung über das 5G-Netz hingegen nur 5 Gramm.
Forderung: Mehr WLAN-Hotspots und Glasfasernetze
Je mehr also über WLAN und Festnetz gestreamt wird, desto klimafreundlicher ist es. „Aus Umweltsicht ist es eine gute Idee, mehr öffentliche WLAN-Hotspots einzurichten“, folgerte Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung der Studie. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes ergänzte, „wir sollten mehr in Glasfasernetze investieren.“ Zudem sei die neue 5G-Technik aus Klimaschutzsicht vielversprechend.
Noch mehr für die Umwelt tun, kann, wer eine möglichst geringe Auflösung wählt. Denn sonst werden beim Streamen über Glasfaser aus 2 Gramm bei HD-Qualität ganz schnell rund 20 Gramm bei Ultra-HD. Durch Streamen in geringerer Auflösung kann also jeder CO2 einsparen.
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