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Norbert Hartl

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Regensburg: Drahtzieher Hartl soll seine letzten Posten abgeben

Nach der Anklageerhebung im Regensburger Korruptionsskandal im Juli erneuert die Regensburger CSU ihre Forderung nach einem Rückzug des ehemaligen SPD-Fraktionschefs Norbert Hartl von allen Posten in städtischen Tochtergesellschaften.

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Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Mit einer entsprechenden Forderung geht die CSU-Opposition heute in die Sitzung des städtischen Finanzausschusses. Der Plan dürfte Gehör finden: Auch die SPD ist inzwischen für Hartls Rückzug. Hartl wird Beihilfe zur Bestechlichkeit vorgeworfen. Derzeit sitzt der langjährige Kommunalpolitiker noch im Aufsichtsrat des städtischen Energieversorgers REWAG, im Sparkassenzweckverband, im Verwaltungsrat der Regensburger Sparkasse und im Aufsichtsrat der gemeinnützigen SeniorenStift Gmbh. Im Ausschuss dürfte der CSU-Vorstoß Gehör finden. Auch die SPD spricht sich für einen Rückzug Hartls von allen Ämtern aus.

Teilrückzug vor einem halben Jahr

Hartl legte bereits vor rund einem halben Jahr den Fraktionsvorsitz nieder. Damals war bekannt geworden, dass in der Regensburger Korruptionsaffäre auch gegen ihn ermittelt wird. Hartl gab damals auch sein Aufsichtsratsmandat bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Stadtbau" und seinen Posten als weiterer Stellvertreter des Oberbürgermeisters ab.

An seinem Stadtratsmandat und seinen weiteren Ämtern hielt er entgegen aller Oppositionskritik bis heute fest. So gehört er nach wie vor auch dem Planungs-, dem Bau- und Vergabe- sowie dem Grundstücksausschuss an. Dort wird über Bauvorhaben beraten und vorentschieden.

Schlüsselfigur in der Korruptionsaffäre

Norbert Hartl gilt als Schlüsselfigur in der Regensburger Korruptionsaffäre. Ihm wird Beihilfe zur Bestechlichkeit vorgeworfen. Er soll vertrauliche Ausschreibungsunterlagen für eines der größten Grundstücksgeschäfte der Stadtgeschichte vorab an einen aussichtsreichen Bewerber weitergereicht haben. Bei dem Bewerber handelte es sich um den Großspender der Regensburger SPD, den Bauträger Volker Tretzel.