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Ein Landwirt im Allgäu bringt Gülle aus (Archivbild).

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EuGH urteilt zu Nitratwerten – Belastung nimmt auch im Allgäu zu

Deutschland hätte mehr gegen die Nitratbelastung seiner Gewässer unternehmen müssen. So urteilte heute der Europäische Gerichtshof (EuGH). Stark betroffen sind etwa Gebiete in Unterfranken - aber auch im Allgäu steigt die Nitratbelastung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Vergleich zu Unterfranken oder gar Norddeutschland bleiben die Nitratwerte in den Gewässern im Allgäu noch im Rahmen. Doch auch hier steigt die Belastung. Am Ende könnte das eine teure Aufbereitung des Trinkwassers nötig machen.

Nitratwerte steigen mit intensiver Landwirtschaft

Auffällige Nitratwerte gibt es in der Gegend zwischen Neugablonz und Buchloe im Ostallgäu, im Bereich Memmingen-Bad Grönenbach und um Sontheim im Unterallgäu. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamt Kempten wird in den betroffenen Bereichen besonders viel und besonders intensiv Landwirtschaft betrieben, was die Nitratwerte im Boden und im Wasser steigen lasse. Noch sind hier die Grenzwerte von 50 Milligramm pro Liter Trinkwasser nicht erreicht. Damit es dabei bleibt, fordert das Wasserwirtschaftsamt eine noch engere Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Trinkwasserversorgern und den Landratsämtern.

EuGH stellt Verletzung der Nitratrichtlinie fest

Nitrat gelangt vor allem über das Düngen in der Landwirtschaft ins Wasser. Nach dem aktuellen Urteil des Europäische Gerichtshof (EuGH) hat Deutschland dagegen in der Vergangenheit zu wenig unternommen und damit gegen die Nitratrichtlinie der EU verstoßen. Mittlerweile wurde das deutsche Düngerrecht geändert.

Erhöhte Nitrat-Belastung im Grundwasser gefährdet Säuglinge

Laut Umweltbundesamt weisen 18 Prozent aller Kontrollstationen für Grundwasser eine erhöhte Belastung aus. Von den Messstellen mit landwirtschaftlich stark genutztem Einzugsgebiet sind es sogar 28 Prozent. Mit Nitrat belastetes Wasser ist vor allem für Säuglinge gefährlich.