Finger zeigt auf den Akku eines E-Bikes
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Finger zeigt auf den Akku eines E-Bikes

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E-Bikes: Worauf Fahrerinnen und Fahrer beim Akku achten sollten

Immer mehr Menschen sind auf E-Bikes oder Pedelecs unterwegs - für die einen ist es ein Verkehrsmittel zur Arbeit, für die anderen ein Freizeitvergnügen. Was Spezialisten raten, damit der Akku des Elektrorads möglichst lange durchhält.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Die Nachfrage nach Pedelecs wächst rasant. Experten sprechen von einer Revolution auf zwei Rädern. Fast zehn Millionen Fährräder mit zusätzlichem Elektroantrieb sind mittlerweile auf Deutschlands Straßen unterwegs. Für die einen ist es das Verkehrsmittel zur Arbeit, für die anderen Freizeitvergnügen. Was alle eint: Sie wollen sicher ankommen, ohne dass der Akku vorher schlappmacht. Was gilt es zu beachten? Spezialisten mahnen, den Akku niemals ganz leer zu fahren und auch die richtige Lagerung sei wichtig.

  • Zum Artikel: Forscher testen an E-Bike & Co: So überleben Akkus länger

Käufer sollten auf Räder mit herausnehmbaren Akkus achten

Fabio Berger arbeitet im E-Bike-Geschäft des Akkubauers BMZ in Karlstein im Landkreis Aschaffenburg. Hier sitzt die größte Batteriefertigung Europas. Von Akkus, die im Rahmen eines E-Bikes integriert und nicht herauszunehmen sind, rät er ab: "Viele haben keine Garage und müssen ihren Akku mit in die Wohnung nehmen, um ihn zu laden."

Wer kurze Touren fährt, muss den Akku übrigens nicht immer voll aufladen und sollte es auch gar nicht. Der optimale Ladezustand liegt Berger zufolge zwischen 20 und 80 Prozent, weil man da auch die schnellste Ladekurve habe.

E-Bike am besten bei Zimmertemperatur aufladen

Laden bei Zimmertemperatur sei sinnvoll. Wer im Winter das E-Bike stehen lässt, sollte den Akku bei rund 15 Grad lagern und keinesfalls vorher vollladen, das schwäche die Lebensdauer, sagt Fabio Berger. "Wenn wir den stetig auf 100 Prozent hoch laden und er nicht ständig genutzt wird, nutzen sich die Zellen leider schneller ab. Wenn wir einen durchschnittlichen E-Biker haben, sind wir bei acht Jahren Lebensdauer, heißt 1.000 Ladezyklen.

Fraunhofer-Institut arbeitet am Akku-Recycling

Sollte es schon vorher Probleme geben, kann man den Akku durchaus reparieren lassen, denn ein neuer kostet mitunter viele hundert Euro. Ist er gar nicht mehr zu retten, wird er allerdings zum Sondermüll.

Die Forschungen zum Recycling laufen auch beim unterfränkischen Akku-Bauer BMZ auf Hochtouren. Hier sei man im Austausch mit einigen Forschungsgruppen im In- und Ausland. Auch mit dem Fraunhofer-Institut im benachbarten Alzenau. "Der Prozess besteht im Prinzip aus einer Entladung mit einer sehr hohen Spannung. Wir reden da von 25 bis 40.000 Volt. Und bei dieser Spannungsentladung entsteht eine Schockwelle. Und diese Schockwelle greift bevorzugt an den Schwachstellen des Materials an und so können wir sehr selektiv extrahieren", erklärt Jörg Zimmermann.

Appell an die Hersteller: Akkus sollten leicht in Einzelteile zerlegbar sein

Zimmermann arbeitet für die Alzenauer Forschungsgruppe des Fraunhofer-Instituts, die sich mit Wertstoffkreisläufen beschäftigt, seit 2011 mit der Wiederverwendung der Batterie. Auch wenn Elektromobilität vor dem Hintergrund des Klimawandells sinnvoller denn je sei, sei es dennoch immens wichtig, die Ressourcen zu schonen. "Jeder weiß, dass Kobalt aus dem Kongo kommt, dass Lithium in Südamerika abgebaut wird und die Umstände sind nicht sonderlich toll. Das heißt, wir müssen versuchen, die Ressourcen zu erhalten in Deutschland und wenn wir das schaffen, das Ganze im Kreislauf zu halten, dann bin ich da sehr dafür", sagt Zimmermann.

Daher appelliert die Fraunhofer-Forschungsgruppe an alle Akkubauer, die Batterien so zu bauen, dass man sie wieder leicht auseinander bekommt. Erst wenn es eine gute Lösung für leichtes Recyceln gebe, funktioniere irgendwann auch die Kreislaufwirtschaft.

Dieser Artikel ist erstmals am 06.09.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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